Dämmen (1)

Dämmen (1)

1. Dämmen, verb. reg. act. 1. Einen Damm machen, so fern Damm das Steinpflaster bedeutet. 2. Vermittelst eines Dammes einschränken, zurück halten. 1) Eigentlich, da es von dem Wasser gebraucht wird, wofür auch stämmen üblich ist. Wenn das Eis sich stämmet, und die Wasser dadurch gedämmet werden.


Ein brausend Wasser, das man dämmen soll,

Schleg.


Wie schnelle Ströme

Den Bau durchreißen, der sie dämmen sollte,

Schleg.


Es wird die Ungeduld das Thränenmeer nicht dämmen,

Günth.


2) * Figürlich, unterdrücken, bändigen, in welcher Bedeutung dieses Wort nur im Oberdeutschen gehöret wird. Das Feuer dämmen, Bluntschli.


Der süße Schlaf, der alle Pein kann dämmen,

Opitz.


Im Hochdeutschen gebraucht man dafür in manchen Fällen das Intensivum dämpfen.

Anm. Da diese letzte Bedeutung im Oberdeutschen und in der Schweiz am häufigsten vorkommt, so ist sie mit dem Latein. domare, und Griech. δαμαειν vermuthlich näher verwandt, als mit Damm, und da stammet dieses Wort wahrscheinlicher Weise von zahm ab, welches ehedem, so wie noch jetzt im Niedersächsischen, taam lautete. Indessen bedeuten so wohl das Schwedische daemma, als das Angels. demman, das mittlere Latein. addemnare, und das Franz. condamner, verstopfen, versperren, zudämmen. Das Nieders. tämmen heißt auch, jemanden im Laufe aufhalten.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

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  • dämmen — Vsw std. (9. Jh.), mhd. temmen, ahd. (bi , fir ) temmen Stammwort. Aus g. * damm ja Vsw. dämmen, hindern , auch in gt. faur dammjan versperren , anord. demma, ae. fordemman, afr. damma, demma. Herkunft unklar; vgl. das laut und bedeutungsähnliche …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Dammen — Dammen, in verdammen, S. dieses Wort …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • dämmen — V. (Aufbaustufe) etw. gegen Schall o. Ä. isolieren Beispiel: Dieser Schaumstoff dämmt die Wärme sehr gut …   Extremes Deutsch

  • Dämmen (2) — 2. Dämmen, verb. reg. neutr. mit dem Hülfsworte haben, welches nur noch in der niedrigen Redensart schlämmen und dämmen, d.i. schwelgen, vorkommt, im Oberdeutschen aber auch außer derselben üblich ist. Prassen und schlemmen Huren, spielen, feyren …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • dämmen — däm|men [ dɛmən] <tr.; hat: 1. (geh.) ([wie] durch einen Damm) auf , zurückhalten: das Wasser, den Fluss dämmen. 2. durch eine Isolierung o. Ä. abschwächen: dieses Material dämmt den Schall; Außenjalousien dämmen am stärksten die Wärmestrahlen …   Universal-Lexikon

  • dämmen — dạ̈m·men; dämmte, hat gedämmt; [Vt] 1 etwas dämmen geschr; Wasser durch einen Damm zurückhalten ≈ eindämmen <die Fluten, das Wasser dämmen>; [Vt/i] 2 etwas dämmt (etwas) etwas bildet eine schützende Schicht und verringert so die Wirkung von …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • dämmen — 1. abhalten, abschirmen, abwehren, abweisen, abwenden, aufhalten, bändigen, bekämpfen, fernhalten, im Zaum halten, nicht durchlassen, nicht herankommen lassen, nicht vorlassen, nicht zulassen, nicht zu sich lassen, schützen; (geh.): mäßigen; (ugs …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • dämmen — dạ̈m|men (auch für isolieren) …   Die deutsche Rechtschreibung

  • Damno (Damnica) — Damno …   Deutsch Wikipedia

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