Distel, die

Distel, die

Die Distel, plur. die -n. 1) Überhaupt ein jeder stacheliger Blumenkopf einer Pflanze, und die Pflanze selbst, welche solche trägt. Da es mehrere Arten solcher Gewächse gibt, so sind auch viele mit Distel zusammen gesetzte Benennungen entstanden, dergleichen Gewächse von andern zu unterscheiden. Daher die Bergdistel, Brachdistel, Gänsedistel, Gartendistel, Haferdistel u.s.f. 2) In engerer Bedeutung, eine Pflanze, deren eyförmiger Kelch aus stacheligen Schuppen bestehet, welche wie Dachziegel über einander liegen; Carduus, L. Die Speerdistel, Carduus lan. ceolatus, die krause Distel, Carduus crispus, die Sumpfdistel, Carduus palustris, die knollige Distel, Carduus tuberosus, die Sterndistel, Carduus stellatus, die Mariendistel oder Frauendistel, Carduus Mariae, und andere mehr, sind Unterarten derselben.

Anm. Tatian nennet ein solches Gewächs schon Thistilo. Im Nieders. Holländ. und Angels. lautet dieser Nahme gleichfalls Distel, im Dän. und Norweg. Tidsel, im Schwed. Tistel, im Isländ. Thistil, im Engl. Thistle. Es ist sehr wahrscheinlich, daß diese Benennung von dem Angels. thydan, stechen, abstammet. S. Deichsel. Die Hochdeutsche Mundart spricht das i in diesem Worte gern kurz aus, dagegen die gemeinen Mundarten es gemeiniglich dehnen, als wenn es Diestel geschrieben wäre.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Distel, Die — Dịstel, Die,   politisch satirisches Kabarett in Berlin, von Erich Brehm (* 1910, ✝ 1960) 1953 in Berlin (Ost) gegründet; eröffnet mit dem Programm »Hurra, Humor ist eingeplant«. 1990 wurde das Kabarett in eine Theater GmbH überführt. Autor der… …   Universal-Lexikon

  • Marien-Distel, die — Die Marien Distel, plur. die n, eine Art Distel, deren Blätter und Samen eine sehr heilsame Kraft haben, und besonders wider das Seitenstechen gebraucht werden, Carduus Marianus L. Froschdistel, unsrer lieben Frauen Distel, Frauendistel …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Die Distel — ist ein zu DDR Zeiten gegründetes Kabarett in Berlin. Es wurde „auf Wunsch breitester Bevölkerungskreise“ und durch Beschluss des Magistrats von Ost Berlin am 2. Oktober 1953 gegründet. Gründer und erster Leiter der als Gegengewicht zum West… …   Deutsch Wikipedia

  • Distel (Botanik) — Distel (Botanik), (carduus) Pflanzengattung, in die Familie compositae gehörend. Sie hat am Stengel, Kelch und an den Blättern Stacheln und eine schöne rothe, in s Violett spielende Blüthe. Der Kelch ist bauchig und schuppig, die Schuppen… …   Damen Conversations Lexikon

  • Distel — 1. Aane Distel wie ne Hand gitt en Täller vull Schmand. (Waldeck.) 2. Auf (aus) Disteln wachsen (kommen) keine Feigen. – Sprichwörtergarten, 401; Sprichwort, 280; Henisch, 717; Kirchhofer, 306; Curtze, 362, 575. Holl.: Op distelen wassen geene… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Die Olsen-Bande — Unter dem Titel Olsenbande werden vierzehn dänische Kriminalkomödien zusammengefasst. Die von 1968 bis 1998 entstandenen Filme erzählen von den immer neuen Versuchen dreier Krimineller, durch einen „großen Coup“ reich zu werden. Die Ganoven… …   Deutsch Wikipedia

  • Distel-Sommerwurz — (Orobanche reticulata) Systematik Asteriden Euasteriden I Ordnung …   Deutsch Wikipedia

  • Distel — bezeichnet: Disteln, umgangssprachlich eine krautige, stachelige Pflanze Distel Literaturverlag Die Distel, zu DDR Zeiten gegründetes Kabarett in Berlin Die Distel (Film), deutscher Kinder Krimi aus dem Jahr 1992 Distel (Heraldik), eine gemeine… …   Deutsch Wikipedia

  • Die Eisenbahnbrücke von Argenteuil — Claude Monet, 1873 60 × 99 cm Öl auf Leinwand Privatbesitz Die Eisenbahnbrücke von Argenteuil (französisch: Le Pont du chemin de fer à Argenteuil) ist der Titel eines 1873 entstandenen Gemäldes des französischen Malers …   Deutsch Wikipedia

  • Distel — Distel: Der altgerm. Pflanzenname mhd. distel, ahd. distil‹a›, niederl. distel, engl. thistle, schwed. tistel gehört zu der unter ↑ Stich dargestellten idg. Wurzel *‹s›teig »stechen; spitz«. Die Pflanze ist also nach ihren Stacheln benannt. – Zus …   Das Herkunftswörterbuch

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”