Dreschen

Dreschen

Drếschen, verb. irreg. act. ich drésche, du dríschest, er dríschet, oder dríscht; Imperf. ich drósch, an einigen Orten, ich drāsch; Mittelw. gedróschen; Imperat. drísch; die Körner der Feldfrüchte vermittelst des Flegels aus den Ähren schlagen. Korn, Weitzen, Erbsen dreschen. Leeres Stroh dreschen, figürlich, vergebliche Arbeit thun. Ingleichen, für schlagen überhaupt, doch nur in den niedrigen Sprecharten; ingleichen für plaudern, S. Dräuschen.

Anm. Dieses Zeitwort lautet schon bey dem Ulphilas thraskan, und Gathrask ist bey eben demselben eine Dreschtenne. Bey dem Notker heißt es drasecan, im Nieders. drosken, im Angels. threscan, im Engl. thresh, im Schwed. tröska, im Dalmat. trassti, im Böhm. trasti, im Pohln. trzasc, im Wend. drashem. Ihre und andere sehen dieses Wort als das Frequentativum von treten an, weil die älteste Art des Dreschens im Austreten der Körner bestand, daher dieses Austreten im Deutschen und in andern Sprachen gleichfalls dreschen genannt wurde; z.B. du sollst dem Ochsen der da drischet u.s.f. Allein dreschen scheinet doch zunächst eine Nachahmung des damit verbundenen Schalles zu seyn, und überhaupt schlagen zu bedeuten, so wie dräuschen der Ausdruck eines andern ähnlichen Schalles ist. Treten selbst ist nichts anders als eine Onomatopöie, und eine Art des Schlagens, S. Treten. Einige Mundarten verschlucken das r, wie die Bremer, Hannoveraner und Westphalen in ihrem dasken, dosken und döschen, welches denn mit dem veralteten Dos, ein Getöse, und dem Hebr. דזש, dreschen, überein kommt. Andere versetzen das r, wie das Angels. derskan, dearscan, Dän. torske, Holländ. dorschen, und Wend. dyrciz, und diese haben das Hebr. ד#ש, treten, auf ihrer Seite. Im Oberdeutschen gehet dieses Zeitwort, wenigstens in einigen Gegenden, auch regulär.


Da oft ein Arm gedrescht,

Hall.


Selbst in der Deutschen Bibel lautet der Imperativ einige Mahl dresche, für drisch.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

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  • dreschen — Vst. std. (8. Jh.), mhd. dreschen, ahd. dreskan, threskan, mndd. derschen dorschen, mndl. derscen Stammwort. Aus g. * þresk a Vst. dreschen , auch in gt. þriskan, aschw. þryskia, ae. þerscan, wfr. terskje. Keine genaue Vergleichsmöglichkeit.… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • dreschen — dreschen: Zu dem gemeingerm. Verb mhd. dreschen, ahd. dreskan, got. Þriskan, engl. thrash, schwed. tröska »dreschen« gehören frühe roman. Lehnwörter wie it. trescare »tanzen«, tresca »Springtanz«. Die Germanen entfernten also die Getreidekörner… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Dreschen — Dreschen, das Entkörnen der Halmfrüchte. A) Der Ort, wo gedroschen wird. a) Das D. auf dem Acker geschieht entweder auf einem kreisrund od. viereckig ausgegrabenen, od. blos oberflächlich festgeschlagenen, od. mit großen groben Tüchern belegten… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • dreschen — V. (Mittelstufe) Getreide bearbeiten und die Körner herausfallen lassen Beispiel: Sie haben das Getreide mit Flegeln gedroschen. dreschen V. (Aufbaustufe) ugs.: jmdm. eine Tracht Prügel verpassen, jmdn. schlagen Synonyme: prügeln, verprügeln,… …   Extremes Deutsch

  • Dreschen — Dreschen, das Entkörnen der Getreidearten, Hülsenfrüchte, Ölgewächse etc., wurde in den ältesten Zeiten wohl durch Schlagen der Ähren gegen Steine, später durch Schlagen mit Stöcken, Stangen, Ruten ausgeführt, auch ließ man das Getreide etc.… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Dreschen — Dreschen, die Arbeit zur Gewinnung der Samen von Nutzpflanzen durch Schlagen (mit dem Dreschflegel), durch Treten von Tieren, durch von diesen gezogene Geräte (Dreschwalzen, Dreschwagen, Dreschschlitten), in neuerer Zeit auch durch… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Dreschen — Dreschen, nennt man jene Bearbeitung des eingeernteten Getreides, wodurch die Körner von den Aehren und Hülsen getrennt werden. In der frühesten Zeit geschah dies durch Austreten mit Ochsen und Pferden, oder durch Schlagen mit Stöcken, mit… …   Herders Conversations-Lexikon

  • dreschen — Durch das Ausdreschen des Korns aus den Ähren wird für den Bauern der Ertrag seiner Arbeit auf dem Feld erst richtig sichtbar. Das Dreschen mit dem Flegel bot vor der Einführung des Maschinendruschs den Landarbeitern (Tagelöhnern) ihr… …   Das Wörterbuch der Idiome

  • dreschen — kloppen (umgangssprachlich); prügeln; schlagen; boxen; hauen * * * dre|schen [ drɛʃn̩], drischt, drosch, gedroschen: 1. <tr.; hat [mit einer Maschine] die Körner aus den Ähren des Getreides herausbringen: Korn, Weizen dreschen; <auch… …   Universal-Lexikon

  • Dreschen — 1. Eers diesket me, dann wannet me. (Attendorn.) – Firmenich, I, 356, 7. Erst drischt man, dann wannet man. 2. Erst muss man dreschen und alsdann das Stroh verbrennen. 3. Man muss dreschen, wenn zu dreschen ist. Der Russe sagt: Drisch, so lange… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

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