Geboth, das

Geboth, das

Das Geboth, des -es, plur. die -e. 1. Von dem Zeitworte biethen oder gebiethen, befehlen, der Befehl, die Verordnung eines Höhern. Geboth und Verboth von jemanden annehmen müssen, seiner Gerichtsbarkeit unterworfen seyn. S. Hülfsgeboth, Strafgeboth. Am häufigsten gebraucht man dieses Wort von den Befehlen und Gesetzen Gottes. Die zehen Gebothe Gottes, die zehen Verordnungen des göttlichen Sittengesetzes. Wider das sechste Geboth sündigen. Doch sagt man auch, einem zu Gebothe stehen, ihm gehorchen müssen, seiner Herrschaft unterworfen seyn. Unserer herrschenden Leidenschaft müssen alle andere zu Gebothe stehen. In dieser Bedeutung lautet es bey dem Kero Kepoto und Pibot, bey dem Ottfried Gibot, im Nieders. Bot, Bade, in Schwaben Bot, im Dän. und Schwed. Bud. Im Isidor ist Chipot, die Herrschaft. S. 1 Both. 2. Von biethen, offerre, die Handlung des Biethens, und die Summe, welche man biethet. Ein Geboth auf etwas thun. Ein schlechtes Geboth. Zehen Thaler sind dafür schon ein hohes Geboth. In den gemeinen Mundarten so wohl Ober- als Niederdeutschlandes nur schlechthin Both, S. dasselbe. 3. Von biethen, einladen, in dem zusammen gesetzten Worte Gastgeboth, S. dasselbe.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

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  • Anboth, das — † Das Anboth, des es, plur. die e, von anbiethen. 1) Die Handlung des Anbiethens. So heißt in den Bergwerken das Anboth, die Anbiethung eines Gebäudes oder einer Grube an denjenigen, der schon etwas daran verwendet hat. 2) Ein Befehl, Geboth, in… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Herrengeboth, das — Das Hêrrengeboth, des es, plur. die e, das Geboth, d.i. der Befehl des Landes Guts oder Dienstherren. Herrengeboth gehet vor Gottes Geboth …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Menschengeboth, das — Das Mênschengeboth, des es, plur. die e, ein von Menschen herrührendes Geboth, und in engerer Bedeutung, ein solches Geboth, welches dem göttlichen Gesetze widerspricht; ein Wort, welches in der Deutschen Bibel häufiger als außer derselben… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Ausgeboth, das — * Das Ausgeboth, des es, plur. die e, das erste Geboth. S. Ausbiethen …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Hülfsgeboth, das — Das Hülfsgeboth, des es, plur. die e, eben daselbst, das Geboth, d.i. der Befehl, die gerichtliche Hülfe zu vollziehen …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Mägdegut, das — Das Mägdegut, des es, plur. die güter, eine Art lehnbarer Güter in den gräflich Reußischen Herrschaften, besonders in dem Amte Gera, welche die Eigenschaft haben, daß, wenn eine Person aus solchen Gütern heirathet, sie wieder in Lehen genommen… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Schandgeboth, das — Das Schandgeboth, des es, plur. die e, im gemeinen Leben, ein ungewöhnliches niedriges Geboth, welches mit dem Werthe der Sache, auf welche es geschiehet, in keinem Verhältnisse stehet; in einigen Gegenden das Schandboth …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Kanzelleygut, das — Das Kanzelleygut, des es, plur. die güter, ein kanzelleysässiges Gut, welches unmittelbar unter einem Obergerichte stehet, und aus dessen Kanzelley Geboth und Verboth empfängt, S. Schriftsässig …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Kirchengeboth, das — Das Kirchengeboth, des es, plur. die e, in der Römischen Kirche, ein von der Kirche, d.i. dem sichtbaren Oberhaupte derselben, gegebenes sittliches Geboth, deren fünf sind; zum Unterschiede von den zehen Gebothen Gottes …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Mißgeboth, das — Das Mißgeboth, des es, plur. die e, ein unbilliges, allzu niedriges Geboth. Ein Mißgeboth auf etwas thun. Siehe Mißbiethen und Miß 8 …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

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