Gilbe, die

Gilbe, die

Die Gilbe, plur. die -n, von dem Worte gelb, welches ehedem auch nur gilb lautete, im gemeinen Leben,

1. Die gelbe Farbe eines Körpers; ohne Plural. Die Gilbe des Saffrans, des Lehmens.

2. Ein gelber Körper, ein Körper, welcher eine gelbe Farbe hat, besonders in verschiedenen einzelnen Fällen. 1) Im Bergabue und der Mineralogie, eine gewisse gelbe Erde, welche in mehrern Erd- und Steinarten angetroffen wird, und eigentlich eine Eisenerde von verwitterten Kiesen ist. 2) In andern Gegenden ist die Gilbe eine silberhaltige gelbe Bergart, welche mit gewachsenem Silber angeschmauchet ist, in reichen Gängen bricht, aber unflüssig und im Feuer schwer zu behandeln ist. In allen diesen Fällen ist der Plural nur von mehrern Arten oder Quantitäten üblich. S. auch Gilft, welches nur eine verderbte Aussprache dieses Wortes ist. Im Böhm. ist Gil Thon oder Letten.

3. Ein Körper, mit welchem man andere Körper gelb färbet; in welcher Bedeutung so wohl der Genster oder Färberpfriemen, Genista tinctoria L. als auch die Färberscharte, Serratula tinctoria L. im gemeinen Leben Gilbe, Gilve, Gilbblume, Gilbkarut, Gilbenkraut, Gilbenblume u.s.f. genannt werden. S. das folgende Zeitwort.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Kupfergilbe, die — Die Kupfergilbe, plur. doch nur von mehrern Arten oder Quantitäten, die n, im Bergbaue, eine Gilbe, d.i. metallische Erde, welche Kupfer enthält, eine Art des Kupferochers oder Kupfergrünes …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Färberscharte, die — Die Färberscharte, oder Färbescharte, plur. inus. eine Art Scharte, welche in dem mitternächtigen Europa wild wächset, und eine mittelmäßige gelbe Farbe gibt; Serratula tinctoria L. Färberblume, Gilbe, Gilbblume, Gilbkraut, Heidenschmuck, Nieders …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Giebel (1), der — 1. Der Giebel, des s, plur. ut nom. sing. bey einigen die Giebel, plur. die n, in Obersachsen der Nahme eines sehr schmackhaften Teich und Flußfisches, den man im gemeinen Leben zu den Karauschen rechnet, von denen er sich nur durch seine… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Gelb — Gêlb, er, ste, adj. et adv. eine Benennung einer sehr lichten Hauptfarbe, welche bey der Brechung des Lichtstrahles durch das Prisma zwischen der rothen und grünen Farbe zum Vorscheine kommt. Die verschiedenen Abänderungen dieser Farbe werden… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Gilbert de la Porrée —   [ʒil bɛːr də la pɔ re], Gilbẹrtus Porretanus, Gilbert Porreta, Gilbert von Poitiers [ pwa tje], französischer Philosoph und Theologe, * Poitiers um 1080, ✝ ebenda 4. 9. 1154; Schüler des Bernhard von Chartres und des Anselm von Laon; lehrte in …   Universal-Lexikon

  • Gelf, der — Der Gêlf, des es, plur. inus. außer von mehrern Arten und Quantitäten, plur. die e, in den Bergwerken, besonders Oberdeutschlandes, eine Benennung so wohl des gelben Kupfererzes, als auch eines silberreichen Schwefelkieses. Von dem Worte gelb. S …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Gilbkraut, das — Das Gilbkraut, des es, plur. die kräuter, S. Gilbe 3. und Färberscharte …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Gilft, der — Der Gilft, des es, plur. inus. außer von mehrern Arten und Quantitäten, die e, ein im Oberdeutschen für Gilde übliches Wort, einen gelben, besonders mineralischen Körper zu bezeichnen. So werden in den Oberdeutschen und Ungarischen Bergwerken… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”