Grell

Grell

Grêll, -er, -este, adj. et adv. ein nur hin und wieder im gemeinen Leben übliches Wort. 1) Sehr hell, sehr glänzend. Grelle Augen haben, glänzende, lebhafte Augen. Ein grelles Feuer, welches sehr hell brennt. Ein grelles Licht, in der Mahlerey, ein allzu lebhaftes Licht. Grelle Farben, eben daselbst, Farben, die nicht wohl gerieben, übel verschmelzet, und schlecht aufgetragen sind. Ein greller Umriß, wenn der Übergang von dem Lichte zu dem Schatten allzu merklich ist. In welchen Fällen die Franzosen crud gebrauchen. 2) Figürlich auch von der Stimme. Eine grelle Stimme, welche auf eine unangenehme Art scharf und hell klingend ist. 3) In dem Hüttenbaue ist es ein gewisser Fehler des Eisens, welcher von den Eisensteinen herrühret. Hitzige Eisensteine schmelzen leicht, greifen aber das Gestell an und geben dünnes oder grelles Eisen.

Anm. Ein anderes Wort ist das im Niedersächsischen noch übliche Graal, welches auch in den Oberdeutschen Schriften der vorigen Jahrhunderte vorkommt, und wohin auch das Nieders. grölen, ungestüm schreyen, gehöret, welche beyde Nachahmungen des Schalles und des Geschreyes selbst sind. Das im gemeinen Leben noch übliche vergrellen, erbittern, und vergrellt, erbittert, gehöret zu Groll.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

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  • Grell — ist der Familienname folgender Personen: Albert Grell (1814–1891), Professor an der Bau und Gewerbeakademie in Berlin Eduard Grell (1800−1886), deutscher Komponist und Organist Heinrich Grell (1903–1974), deutscher Mathematiker Karl Grell… …   Deutsch Wikipedia

  • grell — Adj. (Mittelstufe) unangenehm blendend, sehr auffallend Beispiele: Sie hatte heute ein Kleid mit grellen Mustern an. Die Sonne scheint grell durch die Gardinen. grell Adj. (Aufbaustufe) so hell, dass es das Sehvermögen beeinträchtigt Beispiele:… …   Extremes Deutsch

  • grell — Adj std. (13. Jh.), mhd. grel zornig, laut , mhd. grellen vor Zorn schreien Stammwort. Vgl. ae. grillan knirschen, grell tönen . Zumindest in der Vokalabwandlung eine lautbedeutsame Sippe, vgl. grillen, grellen, grollen; Grell für Farben ist eine …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • grell — grell: Mhd. grel »zornig, heftig, brüllend« ist eine Bildung zu dem im Nhd. untergegangenen Verb mhd. grellen »laut schreien, vor Zorn brüllen«, vgl. aengl. griellan »erzürnen, die Zähne fletschen«. Im Ablaut dazu stehen die unter ↑ Groll… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Grell — Grell, 1) hellglänzend; 2) von Farben, die sehr ins Auge fallen, bes. Roth u. Gelb; 3) (Mal.), Gegensätze von Farben u. die von Schatten u. Licht unvermittelt durch Übergänge neben einander stehen, in letzterem Falle vornehmlich wenn eine kleine… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Grell — Grell, August Eduard, Komponist, geb. 6. Nov. 1800 in Berlin, gest. daselbst 10. Aug. 1886, Sohn des Organisten an der dortigen Parochialkirche und Schüler von Zelter, wurde schon im Alter von 16 Jahren Organist an der Nikolaikirche, 1832… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Grell — Grell, Eduard, Komponist und Theoretiker, geb. 6. Nov. 1800 zu Berlin, 1851 76 Direktor der Singakademie das., gest. 10. Aug. 1886 in Steglitz …   Kleines Konversations-Lexikon

  • grell — Mot Monosíl·lab Nom masculí …   Diccionari Català-Català

  • grell — blendend; gleißend; hell * * * grell [grɛl] <Adj.>: 1. in unangenehmer Weise blendend hell: in der grellen Sonne; das Licht ist sehr grell. 2. (von Farben) in auffallender, unangenehmer Weise hervorstechend, stark kontrastierend: ein… …   Universal-Lexikon

  • grell — 1. a) blendend, hell. b) auffallend, auffällig, bonbonfarben, giftig, grellfarbig, hart, hervorstechend, ins Auge fallend/springend, kontrastreich, laut, schreiend, schrill; (ugs.): knallig. 2. dröhnend, durchdringend, durch Mark und Bein gehend …   Das Wörterbuch der Synonyme

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