Hobel, der

Hobel, der

Der Hobel, des -s, plur. ut nom. sing. ein Werkzeug zum Hauen, d.i. stoßend Schneiden, verschiedener Handwerker. 1) Der Holzarbeiter, wo es ein längliches am häufigsten viereckiges Holz mit einem in dessen Mitte schief verkeilten Eisen ist, die Ungleichheiten des Holzes oder anderer ähnlicher Körper damit wegzunehmen. S. Bankhobel, Fausthobel, Grundhobel, Hohlhobel, Kehlhobel, Nuthhobel, Scharfhobel, Schlichthobel u.s.f. welche Nahmen dieses Werkzeug von den besondern Arten des Gebrauches erhält, wozu es bestimmt ist. 2) Bey den Sammtwebern ist es eine in dem Sammtstuhle eigeniethete Messerklinge, womit die Kettenfäden aufgeschlitzet werden, und wo er auch das Schlitzeisen, das Driet genannt wird. S. diese Wörter. 3) Der Hobel der Büchsenmacher ist eine starke stählerne Platte, die auf ihrer breitesten Seite Feilenhiebe hat, den Flintenlauf damit aus dem Gröbsten zu ebenen, da denn dieses Werkzeug eben so regieret wird, wie der Hobel der Tischler.

Anm. In der ersten Bedeutung im Nieders. Hövel, im Dän. Hovel, im Schwed. Höfwel, im Böhm. Hoblik, im Isländ. Hefill, im Finnländ. Höylae. Frisch leitet dieses Wort von erhaben, erhoben her, weil es die erhabenen Theile wegnimmt; dagegen Ihre es zu dem Geschlechte der Wörter hübsch und höflich rechnet, und es durch ein Werkzeug erkläret, einem Körper ein schönes Ansehen zu geben. Allein mit mehrerer Wahrscheinlichkeit lässet es sich von hauen ableiten, so daß die letzte Sylbe die Ableitungssylbe -el ist, ein Werkzeug zu bezeichnen, so daß Hobel, oder im Nieders. Hovel, Hövel, aus Hauel entstanden. Das Angels. heawian, und Engl. to hew, welches unser hauen ist, bedeutet hobeln, spalten u.s.f. und daß hauen selbst auch für schneiden gebraucht worden, ist schon bey diesem Worte angemerket worden. Im Oberd. lautet dieses Wort im Plural Höbel. In einem alten zu Ende des 15ten Jahrh. zu Augsburg gedruckten Vocabulario wird Dolabrum durch Schaue (Schabe) erkläret.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Karnieß-Hobel, der — Der Karnīeß Hobel, des s, plur. ut nom. sing. bey den Tischlern, ein Hobel mit einer Schneide von zwey gegen einander gewandten Bogen, Karnieße damit zu hobeln …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Hobel — Handhobel Seitenansicht eines Handhobels (Hobelkasten Rotbuche, Hobelsohle Weißbuche) …   Deutsch Wikipedia

  • Hobel [1] — Hobel, Werkzeug zum Formen und Glätten ebener oder gekrümmter Flächen durch Abnahme von Spänen (Hobeln), wird auf Holz, Metall etc. angewendet. Der H. besteht (Fig. 1) aus dem Hobelkasten k mit dem Griff r und dem Hobeleisen m. Ersterer ist ein… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Hobel — Hobel, 1) Werkzeug, womit die Oberfläche des Holzes geebenet u. derselben verschiedene Gestalt gegeben wird. Es besteht aus einem viereckigen länglichen Stück hartem Holz (Hobelgehäuse, Hobelkasten), dessen beide lange Seiten die Backen, die… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Hobel — der Hobel, (Aufbaustufe) Werkzeug eines Schreiners, mit dem Späne vom Holz abgetragen werden Beispiel: Er hat die rauen Stellen des Bretts mit einem Hobel geglättet …   Extremes Deutsch

  • Hobel — Hobel, Werkzeug zum Glätten von Holzoberflächen, oft auch zur Ausarbeitung des Holzes nach eigentümlichen Formen, besteht aus dem Hobeleisen (scharf geschliffene Stahlklinge) und dem Hobelkasten, dessen untere Fläche (Hobelsohle) zur sichern… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Hobel — Hobel, bekanntes Werkzeug der Tischler und Metallarbeiter, zum Ebnen und Zurichten des Materials bestimmt, deßwegen von verschiedener Größe u. Form, auch zur H.maschine ausgebildet. H. pflug, Schälpflug, Ackerwerkzeug von engl. Erfindung, um… …   Herders Conversations-Lexikon

  • Hobel — Jemandem den Hobel ausblasen (blasen): ihn derb, rücksichtslos behandeln. Dazu: ›Du kannst mir den Hobel ausblasen‹, ›Du kannst mir am Hobel blasen‹, ›Blas mir den Hobel aus‹, was alles eine derbe Abfertigung bedeutet. Dabei werden die… …   Das Wörterbuch der Idiome

  • Hobel — 1. Man muss dem Hobel nicht zu viel Eisen geben. – Simrock, 4784; Braun, I, 1404. Die Arbeit wird sonst zu grob. 2. Man muss seinen Hobel nicht mit Gold einfassen, man kann ihn sonst nicht mehr zum Hobeln brauchen. 3. Was unter den Hobel kommt,… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Der Staat bin ich — Geflügelte Worte   A B C D E F G H I J K L M N O …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”