Jammern

Jammern

Jammern, verb. reg. neutr. welches das Hülfswort haben erfordert. 1) Die Empfindung des höchsten Grades der Schmerzen, des Elendes durch laute Klagen an den Tagen legen. Winseln und jammern. Bald hör ich lautes Händeringen und ein jammerndes Gewimmer.


Jammernd irr ich an der Silberquelle,

Wiel.


2) Zum höchsten Grade des Mitleidens bewegen, mit der ersten Endung der Sache, und der vierten der Person. Du jammerst mich. Sein Unglück hat mich sehr gejammert. Besonders unpersönlich mit der vierten Endung der Person. Es jammert mich, daß er so elend umgekommen ist. Mich jammert herzlich, daß mein Volk so verderbt ist, Jer. 8, 21. Ingleichen mit der zweyten Endung. Meine Seele jammerte der Armen, Hiob 30, 25. Ich jammerte des Volks, Matth. 9, 36. Dich jammert des Kürbis – und mich sollte nicht jammern Ninive solcher großen Stadt, Jon. 4, 10, 11. Wo es im ersten Falle für dauern stehet, in welcher Bedeutung es im gemeinen Leben auch häufig gebraucht wird. Es jammert mich, daß ich es wegwerfen muß.

Anm. Bey dem Notker iameron, im Angels. geomrian. Daß das j nicht wesentlich zum Stamme gehöre, erhellet aus dem ameron, jammern, bey dem Notker, und dem Isländ. ymra. Es ist, so wie wimmern und das Latein. gemere, ohne Zweifel eine Nachahmung des durch Seufzen und Wehklagen hervor gebrachten Lautes.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

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  • jammern — V. (Mittelstufe) klagende Laute von sich geben, lamentieren Synonym: greinen Beispiel: Sie schloss sich in der Toilette ein, und jammerte leise vor sich hin. jammern V. (Aufbaustufe) sich über etw. beschweren, seinem Kummer Ausdruck geben… …   Extremes Deutsch

  • jammern — ↑lamentieren …   Das große Fremdwörterbuch

  • jammern — zetern; wehklagen; meckern; mäkeln (umgangssprachlich); lamentieren; nörgeln; heulen (umgangssprachlich); raunzen (österr.) (umgangssprachlich); …   Universal-Lexikon

  • jammern — a) [be]klagen, sich die Haare raufen, trauern, weinen, wimmern; (geh.): wehklagen; (ugs.): Ach und Weh schreien; (abwertend): plärren; (oft abwertend): bejammern; (ugs. abwertend): greinen; (nordd. abwertend): plinsen; (nordd. ugs.): janken …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • jammern — jạm·mern; jammerte, hat gejammert; [Vi] 1 (über jemanden / etwas) jammern (meist mit vielen Worten und in klagendem Ton) seine Sorgen und Schmerzen äußern ≈ klagen: über das ungezogene Verhalten der Kinder jammern; Er jammert schon wieder… …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • Jammern — 1. Jammern füllt keine leeren Kammern. 2. Jammern ist wohlfeil, wenn man jemand hat, der zuhört. 3. Was jammerst du, wenn nichts wehe thut. *4. Er jammert, als wenn dem Himmel der Boden aus war . *5. Er jammert, wie eine Taube um die Jungen. *6.… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • jammern — Jammer: Das westgerm. Adjektiv ahd. jāmar, asächs. jāmar, aengl. geōmor »traurig, betrübt«, das wahrscheinlich lautmalender Herkunft ist und sich aus einem Schmerzensruf entwickelt hat, ist im dt. Sprachgebiet in ahd. Zeit substantiviert… …   Das Herkunftswörterbuch

  • jammern — jammernintr Geigespielen.⇨Jammerinstrument.Schül1950ff …   Wörterbuch der deutschen Umgangssprache

  • jammern — küüme, gööze, erömmemme, jöömere, jammere …   Kölsch Dialekt Lexikon

  • jammern — jạm|mern ; ich jammere; sie jammert mich; es jammert mich …   Die deutsche Rechtschreibung

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