Anfurt, die

Anfurt, die

Die Anfurt, plur. die -en, eigentlich ein jeder Ort, wo man anfahren kann; besonders in der Schifffahrt, ein zum Anländen bequemer Ort an dem Ufer. Es kommt, wie das einfache Furt, von fahren her. In den mittlern Zeiten sagte man in der Oberdeutschen Mundart dafür auch Urfahr und Anfar. Anfurt wird im gemeinen Leben wenig gebraucht, weil Anlände und Schifflände üblicher sind. Dagegen kommt es in Luthers Bibelübersetzung mehrmahls, und zwar so wohl als ein Masculinum, als auch als ein Fämininum vor. In dem ersten Geschlechte stehet es 1. Mos. 49, 13. 5. Mos. 1, 7. Apostelg. 27, 39. In dem letztern und gewöhnlichern aber Richt. 5, 17. Jer. 47, 7. 1. Marc. 14, 5. Apostelg. 27, 12. S. Furt.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

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  • Bake, die — * Die Bake, plur. die n, in der Seefahrt, ein Zeichen für Schiffende, damit sie wissen, wo entweder die Anfurt und Einfahrt oder auch das Fahrwasser ist. Dieses Zeichen ist entweder eine Tonne, welche so im Wasser befestiget wird, daß sie auf… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Anfahren — Anfahren, verb. irreg. (S. Fahren,) welches in gedoppelter Gattung üblich ist. I. Als ein Neutrum, mit dem Hülfsworte seyn. 1) Den Anfang machen zu fahren, besonders in der Sprache der Bergleute, an seine Arbeit gehen, und zwar so wohl an die… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

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  • Ungelegen — Ungelêgen, er, ste, adj. & adv. der Gegensatz von gelegen. 1. Nicht wohl gelegen, unbequem, oder entfernt liegend. Die Anfurt war zu wintern ungelegen, Apost. 27, 12. Der Ort ist für uns zu ungelegen. 2. Unserer Bequemlichkeit, unserer Laune… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Hafen — 1Hafen: Der niederd. Ausdruck für »Lande , Ruheplatz ‹für Schiffe›« hat sich erst in nhd. Zeit im gesamten dt. Sprachgebiet durchgesetzt und hochd. Bezeichnungen wie »Schiffslände« und »Anfurt« verdrängt. Niederd. have‹n›, mnd. havene, engl.… …   Das Herkunftswörterbuch

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