Meste, die

Meste, die

Die Mêste, plur. die -n, ein nur in einigen Gegenden übliches Wort, eine Art von Gefäßen zu bezeichnen. In Thüringen und einigen andern Gegenden wird ein Salzfäßchen, so wie es auf den Tisch gesetzet wird, eine Meste oder Salzmeste genannt. In der Lausitz werden die Theerbutten Pechmesten oder nur Mesten schlechthin genannt. Im Forstwesen ist die Harzmeste ein von Fichtenrinde verfertigtes Verhältniß, worein die Harzscharrer das abgeschabte Harz sammeln. In Schlesien wird Meste oft von einer Schachtel gebraucht. Bey den Jägern einiger Gegenden sind die Stahrmesten ausgehöhlte Stöcke, welche aufgehänget werden, damit die Stahre darein nisten. In Frankfurt am Main sind Metze und Meste gleichbedeutende Wörter, und zugleich ein bestimmtes Maß körperlicher Dinge, welches die Hälfte eines Simmers ist. Aus allem erhellet, daß Meste, Metze, Muth, ein körperliches Maß, das Lat. Modius, und in gewissem Verstande auch Maß, sehr nahe verwandt sind, und insgesammt in der Bedeutung eines Gefäßes mit einander überein kommen. Im Böhm. ist Mäste eine Büchse, und im Gothischen Mes, und Pohln. Misa, eine Schüssel. S. Metze.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

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  • Meste — Mẹs|te, die; , n (altes mitteldeutsches Maß; ein [Holz]gefäß) …   Die deutsche Rechtschreibung

  • Harzmeste, die — Die Hārzmêste, plur. die n, bey den Harzschabern ein Behältniß von Fichtenrinde wie eine Düte, unten spitzig und oben weit, das ausgeschabte Harz darin aufzufangen. S. Meste …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Schmiermeste, die — Die Schmiermêste, plur. die n, S. Schmierbüchse und Meste …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Metze (4), die — 4. Die Mêtze, plur. die n, ein altes Wort, welches jetzt nur noch ein gewisses Mengenmaß trockner Dinge ist, in welchem Verstande im Deutschen besonders ein gedoppeltes Maß diesen Nahmen führet. 1) Ein größeres, welches in Oberdeutschland üblich… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Muschel (1), die — 1. Die Múschel, plur. die n, ein nur in einigen Gegenden, z.B. in der Lausitz übliches Wort, wo es einen von Bast geflochtenen Sack bezeichnet, welchen man daselbst wie einen Handkorb an dem Arme zu tragen pflegt. Es wird daselbst auch Maschel… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Hohe Mark (Taunus) — Die Hohe Mark war eine mittelalterliche Markgenossenschaft zur Waldnutzung im Taunus, die bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts bestand. Die Hohe Mark erstreckte sich vom Taunuskamm bis zur Saalburg und in die Ebene der Niddaau. Inhaltsverzeichnis… …   Deutsch Wikipedia

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  • Metze (Hohlmaß) — Die Metze war ein Hohlmaß und wurde auch Meste[1] bezeichnet. Die Metze und der Metzen waren jeweils ein Getreidemaß, der Unterschied lag jedoch im Geltungsbereich: Die Metze galt in Mittel und Norddeutschland, während der Metzen in… …   Deutsch Wikipedia

  • Mötte — Die Mötte war ein Volumenmaß nur in Marburg. Hier hatte diese Maß die Werte: 1 Mötte = 5232 Pariser Kubikzoll = 103,784 Liter [1] Vom Malter ausgehend war die Maßkette für dieses sogenannte Fruchtmaß 1 Malter = 4 Mötten = 16 Mesten/Metze = 64… …   Deutsch Wikipedia

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