Rümpfen

Rümpfen

Rümpfen, verb. reg. act. welches eigentlich, theils krümmen, theils Runzeln machen bedeutet, aber nur noch von dem Krümmen des Mundes und den Runzeln der Nase gebraucht wird, so fern beyde ein Zeichen des verächtlichen oder spottenden Hohnes sind. Das Maul über etwas rümpfen, zum Zeichen der Verachtung, des Hohnes. Die Nase rümpfen. Daher das Rümpfen.

Anm. Bey den Schwäbischen Dichtern rumpfen. Im Oberdeutschen scheint es noch in weiterer Bedeutung üblich zu seyn. Pictorius und Dasypodius rümpfen auch die Stirn, wofür wir das verwandte runzeln gebrauchen. Bey dem Kaisersberg ist sich rümpfen, sich krümmen und winden, und bey andern Oberdeutschen Schriftstellern kommt auch das Neutrum sich rumpfen vor, wofür wir mit dem vorgesetzten Zischlaute schrumpfen sagen. Das pf deutet auf ein Intensivum, so daß dieses Wort wieder zu dem vorhin gedachten rahmen, ruhmen, sich in die Länge und Krümme bewegen, gehöret, und mit krümmen, dem krimpfen der Schneider, schrumpfen u.s.f. nahe verwandt ist. Im Nieders. und Holländ. ist Rimpel und im Engl. Rumple eine Runzel, Falte.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

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  • rümpfen — Vsw std. (14. Jh.), spmhd. rümpfen Stammwort. Abgeleitet von wg. * (h)remp a Vst. schrumpfen in ahd. rimpfan, mndd. rimpen, ae. gehrumpan geschrumpft . Außergermanisch vergleicht sich vielleicht lit. kremblỹs Eierschwamm und gr. krámbos… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • rümpfen — rümpfen: Mhd. rümpfen »kraus, runzlig machen, in Falten legen« steht im Ablaut zu dem im Nhd. untergegangenen starken Verb mhd. rimpfen, ahd. ‹h›rimpfan »zusammenziehen, krümmen, falten, runzeln«, vgl. dazu im germ. Sprachbereich mniederl. rimpen …   Das Herkunftswörterbuch

  • rümpfen — V. (Oberstufe) einen Körperteil in Falten ziehen, um seiner Missbilligung Ausdruck zu geben Beispiel: Er rümpfte seine Nase, weil der Gestank ziemlich übel war. Kollokation: die Stirn rümpfen …   Extremes Deutsch

  • rümpfen — rümpfen:dieNaser.|über|:⇨verachten(1) …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • rümpfen — runzeln (Stirn, Augenbrauen) * * * rümp|fen [ rʏmpf̮n̩]: in der Wendung die Nase rümpfen: [die Nase krausziehen und] etwas mit Missfallen, Verachtung ansehen: beim Anblick der angebotenen Speisen rümpfte sie nur die Nase; er roch die Zigaretten… …   Universal-Lexikon

  • Rumpfen — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • rümpfen — rụ̈mp·fen; rümpfte, hat gerümpft; [Vt] (über etwas (Akk)) die Nase rümpfen die Nase ein wenig hochziehen und damit zeigen, dass man etwas nicht gut findet …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • rümpfen — rụ̈mp|fen ; die Nase rümpfen …   Die deutsche Rechtschreibung

  • rümpfen — rümpe …   Kölsch Dialekt Lexikon

  • Rümpfen — *1. Die kan ihrs rümpfens auch nit lassen. – Eyering, III, 47. *2. Sich rümpffen vnd krümpffen wie ein Wurm. – Dietrich, 337 …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

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