Reitel, der

Reitel, der

Der Reitel, des -s, plur. ut nom. sing. ein nur in einigen Gegenden übliches Wort, einen kurzen starken Stock, einen Knüttel, Prügel zu bezeichnen, dergleichen z.B. derjenige ist, mit welchem die Stricke um einen Ballen Waare zusammen gezogen werden, der daher in einigen Gegenden auch der Packreitel, das Ratelscheit heißt, Nieders. Wreil. In einigen Oberdeutschen Gegenden werden die jungen gerade aufgeschossenen Bäume gleichfalls Reitel genannt, da denn diejenigen jungen Bäume, welche man auf den Gehauen zur Fortpflanzung stehen läßt, so wohl Bannreitel als Laßreißer heißen. Es ist mit Reis, dem Lat. Radius, und andern dieser Art Eines Geschlechtes, indem der Begriff der Ausdehnung in die Länge hier der herrschende ist. Das Stammwort ist reisen, in andern Mundarten reiten, so fern es sich in die Länge erstrecken bedeutet. S. auch 1 Reiter.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

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  • Reitel — ist der Name von Axel Reitel (* 1961), deutscher Schriftsteller Enn Reitel (* 1950), schottischer Schauspieler und Synchronsprecher Ralf Reitel (1951–1987), deutscher Schauspieler Siehe auch Raithel …   Deutsch Wikipedia

  • Reitel, -platte, -stock — Reitel, platte, stock, dient bei Stiel oder Hebelhämmern (s. Hammer) zur Begrenzung der Aufwärtsbewegung des Hammers zwecks Erzielung einer größeren minutlichen Schlagzahl. Der Reitel besteht entweder aus einem über dem Hammer befindlichen etwas… …   Lexikon der gesamten Technik

  • Reitel — Sm Knebel, Drehstange per. Wortschatz reg. (14. Jh.), spmhd. reitel, mndd. wre(i)del Stammwort. Abgeleitet aus g. * wreiþ a Vst. drehen, winden in anord. ríđa, ae. wrīþan, ahd. rīdan. Außergermanisch vergleicht sich lit. riẽsti aufbiegen,… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Reitel — Rei|tel 〈m. 5; mdt.〉 Sy Reitelholz 1. Drehstange, Hebel 2. Knebel [zu ahd. ridan „drehen, winden“; zu idg. *uer „drehen“] * * * Rei|tel, der; s, [mhd. (md.) reitel, reidel, zu: rīden = drehen] (md.): Hebel zum Drehen, Knebel …   Universal-Lexikon

  • Reitel — Rei|tel, der; s, (mitteldeutsch für Drehstange, Knebel) …   Die deutsche Rechtschreibung

  • Axel Reitel — (2010) Axel Reinhard Reitel (* 7. April 1961 in Plauen, Vogtland) ist ein deutscher Schriftsteller. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Ralf Reitel — (* 15. November 1951 in Plauen/Vogtland; † 5. Juni 1987 im Bezirk Oberpfalz) war ein deutscher Theaterschauspieler. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1.1 Werdegang 1.2 Rol …   Deutsch Wikipedia

  • Rädelführer, der — Der Rädelführer, des s, plur. ut nom. sing. eigentlich der Anführer eines aufrührischen Haufens, und in weiterer Bedeutung, der Urheber oder Anstifter einer jeden bösen Sache im gehässigen Verstande. Im Osnabrück. Retförder, im Schwed. Rodefader …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Rödel, der — Der Rödel, des s, plur. ut nom. sing. im gemeinen Leben einiger Gegenden. 1) Ein kurzer, dicker Stock; ein Reitel, siehe dasselbe. 2) In einigen Gegenden führet der Hahnenkamm, eine bekannte Pflanze, Rhinanthus Crista Galli L. diesen Nahmen. S.… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Bannreitel, der — * Der Bannreitel, des s, plur. ut nom. sing. im Forstwesen einiger Gegenden, ein junger Stamm, welchen man stehen lässet, ihn folglich schonet oder bannet; ein Laßreis. S. Reitel …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

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