Rinde, die

Rinde, die

Die Rinde, plur. die -n, Dimin. das Rindchen, Oberd. Rindlein, der harte äußere Theil, welcher ein anderes Ding umgibt, und welcher auch eine Kruste genannt wird, obgleich dieses eigentlich die härteste Art der Rinden bezeichnet. Die Wunde bekommt eine Rinde, wenn der Eiter oder das Blut darauf erhartet oder trocknet, welche Rinde auch der Ruf und bey Ausschlägen im gemeinen Leben auch der Schorf genannt wird. Die Rinde eines Baumes, die Baumrinde, die äußerste harte Decke des Holzes, Nieders. Borke, dagegen die Pflanzen nicht so wohl Rinden als vielmehr biegsame, weiche Häute haben. Die Rinde abschälen. Birkenrinde, Eichenrinde, Lohrinde u.s.f. Die Rinde am Brote, oder des Brotes, die Brotrinde, im gemeinen Leben die Kruste, im Oberdeutschen der Ranft. Eine Rinde Brot, ein Rindchen Brot essen. Der Käse hat eine harte Rinde. In heißen Sommertagen bekommt der Gassenkoth eine feste Rinde.

Anm. Schon bey dem Ottfried und Willeram Rinto, im Nieders. Rinde und Rinne, im Angels. und Engl. Rind. Frisch leitet es von rund und Ring her, weil die Rinde als ein breiter Ring um den Baum gehe. Allein das ist kein Unterscheidungsmerkmahl der Rinde, weil sie auch auf ganz ebenen und flachen Dingen Statt findet, wohl aber die Härte und Festigkeit, daher man dieses Wort als Eines Geschlechtes mit rauh, Räude, Roft, Rand, Ruf u.s.f. halten muß, welche alle nur im Endlaute verschieden sind. Mit vorgesetztem g entstehet daraus Grind. Siehe auch Ruf.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

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  • Rinde — Borke * * * Rin|de [ rɪndə], die; , n: 1. äußere, feste, oft harte Schicht von Bäumen und Sträuchern: raue, rissige, glatte Rinde. Syn.: ↑ Borke. Zus.: Baumrinde, Birkenrinde, Buchenrinde, Eichenrinde, Tannenrinde. 2. äußere, härtere Schicht von… …   Universal-Lexikon

  • Rinde — Rịn·de die; , n; 1 die harte und raue Oberfläche, die den Stamm eines Baumes umgibt <eine glatte, raue Rinde; die Rinde ablösen, abschälen> || K: Birkenrinde, Eichenrinde, Tannenrinde usw 2 die ziemlich harte Schicht, die Käse und Brot… …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • Rinde — 1. Baumrinde; (nordd.): Borke. 2. Brotkruste, Brotrinde, Käserinde, Kruste; (landsch.): Schale. * * * Rinde,die:1.〈AußenschichtanStammu.ÄstenderBäume〉Borke–2.⇨Brotrinde RindeBorke,Schorf,Kruste …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • Rinde — die Rinde, n (Mittelstufe) eine harte Schicht, die den Baum umgibt Synonyme: Baumrinde, Borke (ND) Beispiele: Er hat ein Herz in die Rinde geritzt. Die Rinde löst sich vom Baum ab. Kollokation: die Rinde vom Baum abschälen …   Extremes Deutsch

  • Rinde — Rinde, 1) Pflanzen: außerhalb des Zentralzylinders liegendes Gewebe von Sprossachsen und Wurzeln. Primäre R. der Sprossachse: Sie wird außen durch die Epidermis begrenzt, innen gegen den Zentralzylinder durch die Stärkescheide bzw. bei Wasser und …   Deutsch wörterbuch der biologie

  • Rinde (Begriffsklärung) — Rinde bezeichnet: Rinde, äußere, meist härtere Schicht von Pflanzen Borke, sichtbarer Teil der Rinde von Pflanzen äußere Schicht von Brot, siehe Brotkruste äußere Schicht von Käse, siehe Käserinde äußere Schicht einer Feuersteinknolle Rinde… …   Deutsch Wikipedia

  • Rinde — (Cortex), die äußere Schichte der Pflanzen, erscheint am ausgebildetsten bei den Bäumen; sie besteht aus Zellen, die auswärts allmälig verhärten u. in eine Korksubstanz übergehen, während die innere Rinde, welche den Bast deckt, aus dünnwandigen… …   Herders Conversations-Lexikon

  • Rinde — (Cortex), 1) die äußere Schicht der Pflanzen, bes. bei Bäumen in vollkommener Weise ausgebildet; ihr Bau ist zellig u. mit einem an der Luft verhärteten Überzuge bedeckt (s. Epidermis 2). Dieser, früher von grüner Farbe, hat jung dieselben… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Rinde — (Cortex), der nach außen von dem Hautgewebe überdeckte, nach innen von dem Kambium begrenzte Gewebemantel im Sproß und in der Wurzel der Gefäßpflanzen. Man unterscheidet bei Holzgewächsen die primäre R. (Außenrinde), die aus dem Grundgewebe des… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Die Judenbuche — – Ein Sittengemälde aus dem gebirgichten Westfalen ist eine Novelle von Annette von Droste Hülshoff, die erstmals 1842 im Cotta schen Morgenblatt für gebildete Leser erschien. Sie behandelt ein Verbrechen und vor allem dessen Vor und… …   Deutsch Wikipedia

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