Aufräumen

Aufräumen

Aufräumen, verb. reg. act. 1) In die Höhe räumen, in die Höhe stellen, und dadurch Raum machen. In dem Weinbaue heißt aufräumen auch, die Erde um die Weinstöcke auflockern, ehe der Saft in die Wurzeln tritt; räumen. In weiterer Bedeutung, die beweglichen Sachen in Ordnung stellen, und dadurch Raum machen. Den Hausrath, die Bücher aufräumen. Noch mehr aber metonymisch, ein Zimmer, ein Gewölbe aufräumen. Figürlich und im Scherze für plündern. Die Feinde haben hier gut aufgeräumt. Figürlich, wegschaffen, was das Gemüth mißvergnügt macht, in welcher Bedeutung aber nur das Participium der vergangenen Zeit aufgeräumt üblich ist, eine Gemüthsbeschaffenheit auszudrucken, welche ein geringer Grad der Fröhlichkeit ist, und entstehet, wenn man die Ursachen eines gehabten Vergnügens nicht mehr mit Bewußtseyn denkt. Aufgeräumt seyn, werden. Einen aufgeräumt machen. Zuweilen auch so viel als scherzhaft. Ein aufgeräumter Kopf. So auch die Aufräumung in den beyden ersten Bedeutungen.

2) Ein Loch aufräumen, bey verschiedenen Handwerkern, es öffnen, erweitern. S. das folgende.

Anm. Aufräumen für aufreiben, wegraffen, ist im Hochdeutschen nicht üblich. Daß deine Seele nicht aufgeräumet werde, Richt. 18, 25. Daß ich euch nicht mit ihm aufräume, 1 Sam. 15, 6. Meine Zeit ist dahin und von mir aufgeräumet, Es. 38, 12. Böse Thiere, die die Leute aufräumen, Ezech. 14, 15.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

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  • aufräumen — aufräumen …   Deutsch Wörterbuch

  • aufräumen — V. (Grundstufe) Ordnung machen Beispiel: Ich muss heute noch die Wohnung aufräumen. Kollokation: die Küche nach dem Essen aufräumen …   Extremes Deutsch

  • aufräumen — aufräumen, räumt auf, räumte auf, hat aufgeräumt Vor meinem Urlaub muss ich unbedingt noch meinen Schreibtisch aufräumen …   Deutsch-Test für Zuwanderer

  • Aufräumen — Aufräumen, 1) (Artill.), in das Zündloch eines Geschützes mit der Raumnadel stoßen, um den Pulverschmutz wegzubringen u. das Zünden zu erleichtern, s. u. Bedienung des Geschützes; 2) einen Bombenzünder, od. die Brandröhre eines Kunstfeuers a.,… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • aufräumen — ausmisten (umgangssprachlich); aufklaren (fachsprachlich); ordentlich sauber machen; Ordnung schaffen; sich bereit machen; die Übersicht gewinnen; Klarschiff machen (umgangssprachlich) * * * auf|räu|men [ au̮frɔy̮mən], räumte auf, aufgeräumt …   Universal-Lexikon

  • aufräumen — auf·räu·men (hat) [Vt/i] 1 (etwas) aufräumen herumliegende Dinge an ihren Platz bringen, um Ordnung zu schaffen: den Schreibtisch aufräumen; [Vi] 2 mit etwas aufräumen die Existenz oder Verbreitung von Vorurteilen, Einstellungen o.Ä. beenden:… …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • aufräumen — 1. a) Ordnung machen/schaffen; (ugs.): in Ordnung/Schuss bringen; (Seemannsspr.): aufklaren. b) an seinen Platz legen/stellen, forträumen, wegräumen, zusammenräumen; (landsch.): räumen. 2. abschaffen, abstellen, auflösen, aus dem Weg räumen, aus… …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • aufräumen — aufräumenintr 1.ichräumeIhnennichtauf!:EntgegnungdesunerwartetenBesuchersaufdieÄußerungderHausfrau:»KommenSieherein;esistabernichtaufgeräumt!«.1930ff. 2.ineinerGefahrklärendeingreifen.Sportl1950ff. 3.mitjmaufräumen=jnüberlegenbesiegen.Sportl1950ff… …   Wörterbuch der deutschen Umgangssprache

  • aufräumen — auf|räu|men vgl. aufgeräumt …   Die deutsche Rechtschreibung

  • Aufräumen — 1. Räum auf, halt nichts, ist sein Begier. 2. Räum auf, Mariechen! Wenn Verwirrung in Wirthschaft, Kopf und Rede herrscht. Holl.: Helder op, Machidtje. (Sprenger IV.) …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

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