Schierling, der

Schierling, der

Der Schierling, des -es, plur. inus. eine sehr giftige Pflanze, welche in den Gärten, Feldern und auf den Ruinen Europens wild wächset, und der Petersilie gleicht, sich aber durch ihren häßlichen Geruch gar bald verräth; Conium L. sonst Cicuta, im gemeinen Leben Wuthscherling, eigentlich Wuthschierling, weil es oft wüthend macht, Wütherich, Tollkraut, Hunds-Petersilie. Weil diese Pflanze eben so eingekerbte Blätter hat, wie die Petersilie, so hat sie vermuthlich auch daher ihren Nahmen, von scheren, kerben, theilen. Ing oder Ling ist die Endsylbe. Der Niedersächsische Nahme Scharnpipe, welches eigentlich den Schierling mit langen hohlen Stängeln bedeutet, Norweg. Skarntyde, scheinet mehr von dem Niederd. Scharn, Mist, abzustammen, weil diese Art des Schierlinges gern auf den Misthaufen wächst.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

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  • Schierling — Schierling: Der Name der Pflanze (mhd. scherlinc, schirlinc, ahd. scer‹i›linc) geht auf älter bezeugtes ahd., asächs. scerning zurück und gehört wahrscheinlich zu einem im Hochd. untergegangenen Wort für »Mist« (mnd. scharn; vgl. ↑ Harn); beachte …   Das Herkunftswörterbuch

  • Schierling — Schierling, der Name mehrer Giftpflanzen. Der gefleckte S. (conium maculatum). dem Kümmel sehr ähnliche Doldenpflanze, wächst besonders an Wegen und Schutthaufen; der Stengel ist bläulich bereist, meistens braunroth gefleckt, die welkenden… …   Herders Conversations-Lexikon

  • Schierling (Oberpfalz) — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Schierling — steht für: mehrerer Arten giftiger Doldengewächse, siehe: Gefleckter Schierling und Wasserschierling Schierling ist der Name folgender Orte: Schierling (Oberpfalz), eine Marktgemeinde im Landkreis Regensburg in Bayern …   Deutsch Wikipedia

  • Schierling — Sm erw. fach. (9. Jh., Form 10. Jh.), mhd. scherlinc, ahd. skerning, skeriling, mndd. scherlink, mndl. sc(h)eerlinc Stammwort. Zugehörigkeitsbildung zu * skarna n. Mist in anord. skarn n., ae. scearn n., afr. skern, mndd. scharn. Dieses… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Schierling [1] — Schierling, 1) ächter (gemeiner, gefleckter) S., ist Conium maculatum; 2) Garten S. (Hundspetersilie), ist Aethusa cynapium; 3) Wasser S., ist Cicuta virosa. Die Wirkungen aller drei Arten, bes. aber der beiden ersteren als der stärkeren, sind… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Schierling (Botanik) — Schierling (Botanik), gemeiner, gefleckter, zu den Doldengewächsen gezählt, wächst in ganz Europa wild, ist zweijährig und blüht vom Juni bis zum August. Alle Theile dieser Pflanze, besonders Wurzel und Blätter, sind giftig. Erstere gleicht der… …   Damen Conversations Lexikon

  • Schierling — Schierling, drei Giftpflanzen der Umbelliferen: der gefleckte S. (s. Conium), Garten S. (s. Aethusa) und Wasser S. (s. Cicuta und Tafel: Giftpflanzen, 14) …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Schierling — Schier|ling 〈m. 1〉 Angehöriger einer Gattung der Doldengewächse, der wegen seines Gehaltes an Koniin giftig ist: Conium [<mhd. scherlinc, schirlinc <ahd. scerning, mnddt. scharn „Mist“ (der Schierling wächst mit Vorliebe in der Nähe von… …   Universal-Lexikon

  • Wütherich, der — Der Wütherich, des es, plur. die e. 1. Eine wüthende Person, ein rasender, ingleichen vor Zorn wüthender Mensch, in welcher Bedeutung es doch wenig mehr gebraucht wird. 2. In engerm Verstande, ein Tyrann, der sein Vergnügen an dem Blutvergießen… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

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