Schläferig

Schläferig

Schläferig, Schläfrig, -er, -ste, adj. et adv. 1. Von dem Hauptworte Schläfer ohne Comparation ist ein einschläferiges, ein zweyschläferiges Bett, im gemeinen Leben mancher Gegenden ein Bett für Eine Person, für zwey Personen, wofür in andern einmännisch und zweymännisch, einspännig und zweyspännig üblich sind. In der anständigen Schreib- und Sprechart bedienet man sich statt aller dieser Ausdrücke lieber einer Umschreibung. Hier ist die Zusammenziehung ungewöhnlich. 2. Von dem Zeitworte schläfern ist schläferig, und noch häufiger schläfrig, Neigung, Trieb zum Schlafen empfindend. 1) Eigentlich. Schläfrig seyn. Die zehen Jungfrauen wurden alle schläfrig, Matth. 25, 5. Ein schläfriges Kind. 2) Figürlich, einen fehlerhaften Mangel des Triebes zur Bewegung empfindend, und darin gegründet; im Gegensatze des munter. Ein schläfriger Mensch. Schläfrig arbeiten. Ein schläfriges Pferd. Nach einer noch weitern Figur, einen fehlerhaften Mangel der Fertigkeit empfindend, die Wirkungen des Geistes schnell und mit Deutlichkeit zu vollbringen, und darin gegründet; auch im Gegensatze des munter. Ein schläfriger Vortrag. Eine schläfrige Schreibart.

Bey dem Kero slaffaga, eigentlich schläfig, unmittelbar von schlafen, im Nieders. sleperig.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

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  • schläferig — schlä|fe|rig: ↑ schläfrig. * * * schläf|rig, schläferig <Adj.> [mhd. slāferic, ahd. slāfarag]: a) ein Bedürfnis nach Schlaf verspürend, geneigt einzuschlafen; ↑müde (a): s. werden; sie (= die Verunglückte) war nicht bewusstlos, nur sehr… …   Universal-Lexikon

  • Munter — Munter, er, ste, adj. et adv. welches in einer doppelten Hauptbedeutung gebraucht wird. 1. Von der Bewegung. 1) Im Gegensatze des schläferig, im eigentlichsten Verstande, nicht mehr schläferig. Man ist munter, wenn man nach dem Schlafe die… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • schläfrig — verschlafen; schlaftrunken; müde; dösig * * * schläf|rig [ ʃlɛ:frɪç] <Adj.>: von Müdigkeit befallen, [schon] halb schlafend und nicht [mehr] aufnahmefähig: um 9 Uhr wurde er schläfrig und ging zu Bett. Syn.: ↑ benommen, ↑ müde, 2↑ …   Universal-Lexikon

  • Niederlande [2] — Niederlande (Gesch.). Das Land, welches jetzt N. heißt, wurde, so weit die Geschichte reicht, von Germanen bewohnt; wann u. wie aber diese dahin kamen, ist nicht genau zu berichten, wahrscheinlich geschah ihre Einwanderung mit Vertreibung der… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Chamäleon, das — Das Chamǟleon, des s, plur. ut nom. sing. eine Art Eidechsen, welche sich auf den Bäumen aufhält, und eine lange Zunge hat, mit welcher sie die Insecten fänget; Chamaeleon, L. und Kl. Das merkwürdigste an diesem Thiere ist, daß es seine Farbe… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Ermuntern — Ermuntern, verb. reg. act. munter machen. 1. Eigentlich. Einen Schlafenden ermuntern. Er ist so schläferig, daß man ihn nicht ermuntern kann. 2. Figürlich, dem Gemüthe nach. 1) Hurtig, lebhaft machen, aufmuntern. Einen Trägen zur Arbeit ermuntern …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Faul — Faul, er, este, adj. et adv. 1. * Häßlich, ungestaltet; eine im Deutschen veraltete Bedeutung, welche indessen noch in einigen verwandten Mundarten, z.B. in dem Dänischen fäl, und Schwedischen fult, scheuslich, aufbehalten wird. Auch das… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Müde — Müde, r, ste, adj. et adv. von einer Arbeit, vom Wachen, oder durch eine Bemühung der nöthigen Kräfte beraubt. 1) Eigentlich, wo diese Empfindung eine Wirkung der Mühe ist, und einen geringern Grad derselben ausdruckt, als matt. Müde seyn, müde… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Säumen (2) — 2. Säumen, verb. reg. welches in einer doppelten Gestalt üblich ist. 1. Als ein Neutrum, mit dem Hülfsworte haben, langsam in einer Bewegung oder in einer Handlung seyn, und in engerer Bedeutung fehlerhaft langsam seyn, langsam seyn, da man eilen …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Schläferigkeit, die — Die Schläferigkeit, noch häufiger Schläfrigkeit, plur. inus. die Eigenschaft einer Person oder Sache, da sie schläfrig ist, in allen Bedeutungen von schläferig 2 …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

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