Schuft, der

Schuft, der

Der Schuft, des -es, plur. die -e, in den niedrigen Sprecharten, eine verächtliche Benennung eines armseligen, bettelhaften Menschen. Frisch und andere glauben irrig, daß dieses Wort nur allein von armen Edelleuten gebraucht werde, und leiten es daher, obgleich seltsam genug, von Schöppe, Schöffe, oder schaffen, befehlen, her, obgleich die hohe Verachtung, welche diesem Worte anklebt, sie vor dieser Ableitung hätte warnen sollen. Im Niedersächsischen lautet dieses Wort so wohl Schuft als Schufuut, Schäfaat, und Schubbejack, Schubbiack. Das letzte stammet ohne Zweifel von schubben und Jacke her, und bezeichnet einen, der vor Armuth dem Ungeziefer ausgesetzet ist. Die erstern leiden eben dieselbe Ableitung, können aber auch nur einen Menschen bedeuten, welchen man seiner armseligen Beschaffenheit wegen aus allen Gesellschaften fortschiebet. Das Englische Scab bedeutet gleichfalls einen Bettler, und shabby armselig, schäbig. Im mittlern Lat. ist Escabotus, und im alt Franz. Escabort, Escabousseur, ein betriegerischer Mensch. Im Niedersächsischen hat man auch das Bey- und Nebenwort schuftig, bettelhaft, armselig.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

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  • Schuft — Betrüger, Übeltäter, Verbrecher; (ugs.): Himmelhund; (österr. ugs.): Falott; (abwertend): Erzgauner, Erzhalunke, Gauner, Halunke, Kanaille, Kojote, Lump, mieser Typ, Schofel, Schurke, Strolch, Unhold; (ugs. abwertend): Aas, Ganove; (schweiz. ugs …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • Schuft — der Schuft, e (Oberstufe) jmd., der moralisch verwerflich handelt, Schurke Synonyme: Gauner, Halunke, Lump, Strolch, Dreckskerl (ugs.), Himmelhund (ugs.), Mistkerl (ugs.) Beispiel: Es schien als würde er den Kampf gewinnen, doch dieser… …   Extremes Deutsch

  • Schuft — Sm std. (17. Jh.) Stammwort. Schelte armer Edelleute und dann auch der lichtscheuen Raubritter. Das Wort, mndd. schūvūt, schūvōt, mndl. sc(h)ovunt u.a. ist eigentlich eine Bezeichnung des Uhus, dessen Ruf als schieb aus nachgedeutet wird.… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Schuft — Schuft: Das im 17. Jh. aus dem Niederd. ins Hochd. übernommene Schimpfwort bezeichnete zuerst den heruntergekommenen Edelmann, dann allgemein einen gemeinen, niederträchtigen Menschen. Möglicherweise ist es zusammengezogen aus niederd. Schufut… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Der Ring des Nibelungen — ist ein aus vier Teilen bestehendes Musikdrama von Richard Wagner, zu dem er den Text schrieb, die Musik komponierte und detaillierte szenische Anweisungen vorgab. Es ist Wagners Hauptwerk (auch sein „Opus magnum“ genannt), an dem er von 1848 bis …   Deutsch Wikipedia

  • Schuft — 1. Der Schuft baut Häuser in die Luft. Die Bedeutung des Wortes Schuft ist nicht zweifelhaft; aber über die Ableitung sind die Ansichten lange auseinander gegangen. So haben es einige aus dem hebräischen Schophet = Richter, Verweser, ableiten… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Schuft — Ein Schuft sein: ein gemeiner Kerl sein, ein sittlich Verworfener, dem jede Schlechtigkeit und Gemeinheit zuzutrauen ist. Schiller gab sogar einem seiner Räuber den Namen ›Schufterle‹ und charakterisierte damit seine Rolle und Stellung unter… …   Das Wörterbuch der Idiome

  • Schuft — Fötzel (schweiz.); Halunke; Übeltäter; Bösewicht; Haderlump (österr.); Schlufi (schweiz.) (umgangssprachlich); Missetäter; Strolch; Unhold; …   Universal-Lexikon

  • Schuft — Schụft der; (e)s, e; hum od pej; jemand, der böse ist ≈ Schurke || hierzu schụf·tig Adj …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • Schuft — Schụft, der; [e]s, e (abwertend) …   Die deutsche Rechtschreibung

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