Sinnlichkeit, die

Sinnlichkeit, die

Die Sinnlichkeit, plur. die -en, von dem vorigen Beyworte. 1. Die Empfindung der Dinge von außen, die Fähigkeit, die Dinge von außen vermittelst der Sinne zu empfinden; ohne Plural. Gott erkennet alles ohne Sinnlichkeit. Manche Thiere haben eine weit feinere Sinnlichkeit als der Mensch. Die Natur weckt die Seele gleichsam aus dem dunkeln Schlafe des Gefühls und reifet sie noch zu feinerer Sinnlichkeit, Herd. Die Lüste des Fleisches sind Bewegungen der Sinnlichkeit. 2. Die Fertigkeit sich nach sinnlichen Empfindungen zu bestimmen, besonders zum Nachtheil vernünftiger Gründe, die Fertigkeit des überwiegenden Gebrauches der untern Seelenkräfte zum Nachtheil des pflichtmäßigen Gebrauches der obern; auch ohne Plural. Herrschende Sinnlichkeit. Alle Dinge, welche der Eitelkeit und Sinnlichkeit des Menschen schmeicheln, müssen nur selten und sehr vorsichtig zu Belohnungen der Kinder angewandt werden, Gell. 3. Eine sinnliche Empfindung, sinnliche Begierde, da es denn auch den Plural verstattet, aber in dieser Bedeutung seltener gebraucht wird.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

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  • Sinnlichkeit — Erotik * * * Sịnn|lich|keit 〈f. 20; unz.〉 sinnl. Wesen, Empfänglichkeit für geschlechtl. Genuss * * * Sịnn|lich|keit, die; , en [mhd. sin(ne)līcheit]: 1. <o. Pl.> das den ↑ Sinnen (1 a) zugewandte Sein: die S. der Kunst des Barocks. 2.… …   Universal-Lexikon

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