Tüpfen

Tüpfen

Tüpfen und Tupfen, verb. regul. act. & neutr. im letztern Falle mit dem Hülfsworte haben, mit der Spitze eines Dinges stoßen oder berühren. Dupfen, tupfen und tüpfen, welche doch im Hochdeutschen nur selten gehöret werden, sind nicht ganz einerley, wovon der Grund theils in dem härtern oder weichern Mitlaut, theils in dem breitern u oder spitzigern ü liegt. Dupfen heißt mit einem stumpfen oder weichen Körper leicht anstoßen, oder berühren, tupfen setzt eine stärkere Berrührung, tüpfen aber nebst derselben ein spitzigeres Werkzeug oder einen spitzigern Theil eines Dinges voraus. Die Wundärzte dupfen mit angefeuchteter Baumwolle auf eine Wunde, sie bedupfen den Beinfraß mit Scheidewasser. Die Kupferstecher tupfen auf die hintere Seite der Kupferplatte, wenn sie mit dem Ballen der Hand darauf stoßen, damit sich der Firniß auf der polierten Seite fein eben ausbreite. Andere bedienen sich statt dessen eines Tupfballens, Franz. tampon. Man tüpfet oder tipfet jemanden, wenn man ihn mit der Spitze des Fingers, oder einem andern spitzigen Werkzeuge, anstößt. Tüpfeln ist davon das Iterativum.

Anm. Alle drey sind Nachahmungen des verschiedenen eigenthümlichen Schalles, daher man nicht eigentlich sagen kann, daß eins von dem andern abstamme. Für tüpfen gebrauchen die Niedersachsen tippen und stippen, welches letztere auch tunken bedeutet, die Engländer to tip, und die Schwed. tippa. Tappen bezeichnet eine weit gröbere Art des Berührens, wovon der Grund in dem breitern a und stärkern Blaselaut liegt.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

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  • Tupfen — Tupfen …   Deutsch Wörterbuch

  • tupfen — Vsw leicht anstoßen, berühren erw. stil. (9. Jh.), mhd. tupfen, ahd. tupfen Stammwort. Der Form nach gehört das Wort zu ae. dyppan eintauchen (weiter zu taufen und tief), der Bedeutung nach eher zu stupfen. Vermutlich hat eine Berührung zwischen… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • tupfen — »benetzen, sprenkeln; leicht stoßen«: Das westgerm. Verb ahd. tupfen, niederl. dippen, engl. to dip gehört mit der nord. Sippe von schwed. doppa »‹ein›tauchen, tunken« zu der unter ↑ tief behandelten Wortgruppe und bedeutet demnach eigentlich… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Tupfen — Tupfen, mit einem Tupfballen, meist aus Leinwand od. Leder, eine Flüssigkeit von einer Ebene durch allmäliges Stoßen entfernen …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Tupfen — (Dupfen), s. Vogelsang …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • tupfen — V. (Oberstufe) jmdn. oder etw. mit der Fingerspitze leicht berühren Synonym: tippen Beispiel: Bei der Zeremonie wurde der Ritter mit einem Schwert auf die Schulter getupft …   Extremes Deutsch

  • tupfen — abtupfen * * * tup|fen [ tʊpf̮n̩] <tr.; hat: unter einer leichten Berührung auftragen oder entfernen: Salbe auf eine Wunde tupfen; jmdm., sich den Schweiß von der Stirn tupfen. * * * tụp|fen 〈V. tr.; hat〉 1. mit Tupfen versehen 2. mehrmals… …   Universal-Lexikon

  • tupfen — tụp·fen; tupfte, hat getupft; [Vt] 1 etwas auf etwas (Akk) tupfen meist eine Flüssigkeit auf eine Stelle bringen, indem man diese mehrmals leicht berührt: Jod auf die Wunde tupfen 2 (jemandem / sich) etwas von etwas tupfen etwas von einer Stelle …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • Tupfen — der Tupfen, (Oberstufe) kleiner, rundlicher Fleck Synonyme: Punkt, Tüpfel(chen) Beispiel: Er trug ein weißes Hemd mit schwarzen Tupfen …   Extremes Deutsch

  • Tupfen — Fleck, Punkt, Sprenkel, Tüpfel[chen]; (ugs.): Sprengsel. * * * tupfen:⇨tüpfeln TupfenPunkt,Sprenkel,Tüpfel …   Das Wörterbuch der Synonyme

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