Talg, der

Talg, der

Der Talg, des -es, plur. car. eine Art des thierischen Fettes, welches eine mehrere Festigkeit hat, als das Schmalz oder Schmeer, besonders, nachdem es geschmolzen und gereiniget worden, in vielen Gegenden sowohl Ober- als Nieder-Deutschlandes Unschlitt, im Oßnabrück Ungel, welches letztere ein Verwandter von Vnguentum zu seyn scheinet. Schöpfentalg, Rindertalg, Hirschtalg. In weiterer Bedeutung pflegen die Jäger alles Fett oder Feiste an dem Hirsch- und Rothwildprette Talg zu nennen.

Anm. Im Nieders. Fries. und Schwed. gleichfalls Talg, im Dän. Talge, im Engl. Tallow, im Finnischen Tali. Es scheint, daß der Begriff der weichen Beschaffenheit in diesem Worte der herrschende ist, da es denn zu dem Angels. telgan, schmieren, zu dem in einigen gemeinen Sprecharten üblichen talken, etwas Weiches drucken, und vielleicht auch zu dem Wallis. deilliow, fließen, gehören würde. Das Lat. Sebum, Talg, ist mit unserm Seife verwandt. Siehe auch Talk. Viele, besonders härtere Mundarten, schreiben und sprechen dieses Wort Talk, welches aber wider die Hochdeutsche Aussprache ist. Was das Geschlecht dieses Wortes betrifft, so ist es in manchen Gegenden in dem ungewissen gangbar, obgleich das männliche in Obersachsen am häufigsten gehöret wird.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

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  • Talg [2] — Talg, vegetabilischer (Japan , Sumachwachs, Cera japonica) wird aus dem Fruchtfleisch japanischer Sumacharten, vorzugsweise Rhus succedanea L., gewonnen. Das zerstampfte Fruchtfleisch wird in Hanfsäcken erhitzt und ausgepreßt. Das ausfließende… …   Lexikon der gesamten Technik

  • Talg — (lat. Sebum, auch Unschlitt oder Inselt) ist aus geschlachteten Wiederkäuern gewonnenes festes Körperfett. Es handelt sich um eine feste, gelblich weiße Masse, die hauptsächlich gesättigte Fettsäuren mit gerader Anzahl von Kohlenstoff Atomen… …   Deutsch Wikipedia

  • Talg [1] — Talg (Unschlitt, Inselt), bei gewöhnlicher Temperatur feste Fette, die von verschiedenen Wiederkäuern gewonnen werden und aus Stearin, Palmitin und Olein in wechselnder Zusammensetzung bestehen. Schmelzpunkt des Hammeltalgs bei 46–47° C,… …   Lexikon der gesamten Technik

  • Talg — Talg: Das im 16. Jh. aus dem Niederd. ins Hochd. übernommene Wort geht zurück auf mnd. talch, das mit gleichbed. niederl. talk, engl. tallow, schwed. talg verwandt ist. Diese Wörter stehen vielleicht im Ablaut zu got. tulgus »fest«, sodass »Talg« …   Das Herkunftswörterbuch

  • Talg — der Talg, e (Oberstufe) aus Wiederkäuern gewonnenes, festes Körperfett Beispiel: Früher hat man den Talg von Rindern als Lichtquelle in Lampen verwendet. Kollokation: etw. mit Talg schmieren …   Extremes Deutsch

  • Talg — Talg, 1) (Unschlitt, Sevum), die bei gewöhnlicher Temperatur festen thierischen Fette, wie sie bes. vom Rind, Schöps, Hirsch u.a. gewonnen werden; sie enthalten mehr Stearin als die Butter u. Schmalzarten. Der T. dient zur Bereitung von Seifen,… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Talg — (Unschlitt, Inselt), das Fett der Rinder, Schafe, Ziegen, Hirsche, ist farblos, riecht schwach eigentümlich, ist härter bei Trockenfütterung, im warmen Klima und bei männlichen Tieren, und am weichsten bei Fütterung mit den Abfällen der Brauerei… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Talg — Talg, Unschlitt, Inselt, das tierische Fett, bes. von Rindern und Schafen, wird für den Handel bei 60 65° mit Dampf ausgeschmolzen. Durch Auspressen bei 35° gewinnt man Preßtalg für die Kerzenfabrikation und Oleomargarin für die… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Talg — Sm erw. fach. (16. Jh.) Stammwort. Übernommen aus dem Niederdeutschen: mndd. talch, mndl. talch, entsprechend me. talgh, anord. ablautend tolg f. Ae. telg, tælg ist als Farbe, Beize überliefert, was sich vielleicht aus Plinius (Naturalis historia …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Talg — Fett; Schmalz * * * Talg [talk], der; [e]s: 1. durch Schmelzen gewonnenes, gelbliches Fett (besonders aus dem Fettgewebe der Nieren von Rindern und Schafen): aus Talg werden Kerzen hergestellt. Zus.: Rindertalg. 2. Fett, das von den Drüsen an den …   Universal-Lexikon

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