Tasten

Tasten

Tasten, verb. regul. act. & neutr. im letztern Falle mit dem Hülfsworte haben, mit der flachen oder ausgespannten Hand fühlen oder berühren. Nach etwas tasten, greifen. Tastend gehen, im Dunkeln um sich her greifen, wofür doch im Hochdeutschen tappen üblicher ist. Nun nehme der Blinde noch das tastende langsam umspannende Gefühl zu Hülfe, taste die Zuckungen, er fühle den Bruch der leidenden Maschine ganz u.s.f. Herd.


Darnach kann zwar ein Mensch wohl tasten als die Blinden,

Opitz.


So auch in Antasten und Betasten. Daher das Tasten.

Anm. Im Niedersächsischen gleichfalls tasten, im Holländischen tasten, im Französ. taster, tâter, im Italiänischen tastare, im Schwed. tasta. Es ist ohne Zweifel eine Onomatopöie des Tastens oder Angreifens mit voller Hand selbst, und daher ein Verwandter von 1 Tasche, ein Schlag, und dem Oberdeutschen täscheln, ein sanfter Schlag. Im Niedersächsischen, wo Tast gleichfalls ein Schlag ist, hat man von diesem Worte mehr Zusammensetzungen, z.B. eintasten, hinein greifen, durchtasten, durchfühlen, durchgreifen, mißtasten, fehl greifen, zutasten, zufühlen, zugreifen, umtasten u.s.f. Tappen bedeutet auch mit der flachen Hand berühren, hat aber außer dem noch einen merklichern Begriff der Ungeschicklichkeit und Plumpheit bey sich. S. Tatze.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

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  • tasten — Vsw std. (13. Jh.), mhd. tasten, über mndd. tasten, mndl. tasten Entlehnung. Entlehnt aus afrz. taster, das wie it. tastare auf ein erschlossenes lateinisches Verb * tastāre zurückgeht, einem Intensivum zu l. tāxāre berühren, antasten , das… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • tasten — »herumfühlen, befühlen, berühren«: Das seit mhd. Zeit bezeugte Verb ist aus dem Roman. entlehnt. Die entsprechenden roman. Wörter it. tastare und afrz. taster (= frz. tâter) beruhen ihrerseits auf einem erschlossenen Verb vlat. *tastare… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Tasten — (Landw.), so v.w. Tassen …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Tasten — (ital. Tasti, lat. Claves), bei Klavierinstrumenten (Pianoforte, Orgel) die in bequem spielbarer Form geordneten Hebel, welche die weitere tonerzeugende Mechanik regieren. Sämtliche zu einem Instrument gehörige T. nennt man Tastatur oder auch… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • tasten — V. (Mittelstufe) etw. mit den Händen vorsichtig berühren, um etw. zu finden Beispiel: Er tastete im Dunkeln nach den Streichhölzern …   Extremes Deutsch

  • tasten — tas|ten [ tastn̩], tastete, getastet: 1. <itr.; hat (besonders mit den ausgestreckten Händen) vorsichtig fühlende, suchende Bewegungen machen, vorsichtig oder suchend greifen: er tastete nach dem Lichtschalter; sie bewegte sich tastend zur Tür …   Universal-Lexikon

  • tasten — tạs·ten; tastete, hat getastet; [Vi] 1 (nach etwas) tasten vorsichtig oder suchend nach etwas mit den Händen greifen: Ich tastete im Dunkeln nach dem Lichtschalter; [Vr] 2 sich irgendwohin tasten sich vorsichtig, suchend in eine bestimmte… …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • tasten — 1. anrühren, antasten, antippen, befühlen, berühren, betasten; (geh.): rühren; (ugs.): antatschen, befingern, betatschen. 2. erfassen; (EDV): abtasten, eingeben. * * * tasten:1.〈mitdenHänden[ohneHilfederAugen]zufindenod.erkennensuchen〉fühlen♦umg:t… …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • Tasten — Wiltu nicht tasten, so magstu fasten. – Grubb, 308 …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • (Tasten)Anschlag — (Tasten)Anschlag …   Deutsch Wörterbuch

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