Āufstechen

Āufstechen

Āufstếchen, verb. irreg. act. S. Stechen. 1) Mit Stichen öffnen. Eine Auster aufstechen. Eine Blase, ein Geschwür aufstechen. Einem den Schwären aufstechen, figürlich und im gemeinen Leben, ihm seinen Fehler, seine schwache Seite u.s.f. zeigen, ihm eine unangenehme Wahrheit sagen. In den Blaufarbenwerken bedeutet aufstechen so viel, als das Glas zum ersten Mahle in dem Hafen rühren; vermuthlich, weil solches vermittelst eines Stiches geschiehet. 2) Eine vorhandene Öffnung mit Stichen erweitern. So stechen die Kupferstecher die von dem Scheidewasser gebeitzten Striche auf, wenn sie selbige mit dem Grabstichel erweitern. Ingleichen von neuen stechen, wie die Kupferstecher eine abgenutzte Kupferplatte aufzustechen pflegen. Spitzen aufstechen, sie, wenn sie gewaschen worden, nach dem Zäckchenmuster wieder durchstechen und plätten. 3) Mit Stichen auf etwas befestigen, bey einigen Handwerkern. So stechen die Schuster die Laschen und Absätze auf, nachdem erst mit einem Stechorte vorgestochen worden. 4) Mit Stichen auf eine Fläche bezeichnen. So pflegen die Tuchmacher, wenn sie ihre Tücher in die Walkmühle schicken, vorher ihr Zeichen oder ihren Nahmen aufzustechen, d.i. mit farbigen Garne einzunähen. 5) Vermittelst der Schaufel auf einen höhern Ort bringen; besonders in den Bergwerken, wo die durchgepochten Erzschlämme aufgestochen, d.i. mit der Schaufel auf das Gefälle des bloßen Herdes getragen werden. 6) Einen Hasen aufstechen, bey den Jägern so viel als auftreiben. So auch die Aufstechung. In einigen Oberdeutschen Gegenden bedeutet dieses Wort auch ausforschen, aufspüren, z.B. einen Pfuscher aufstechen; daher auch ein Spion daselbst ein Aufstecher genannt wird.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

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  • Aufstechen — Aufstechen, 1) Kupferplatten mit dem Grabstichel übergehen, s. u. Kupferstechen; 2) (Hüttenk.), den durchpochten Erzschlamm mit einer Schaufel auf den Planenherd tragen; 3) die zu Glas geschmolzene Masse zum ersten Male umrühren, s. u.… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Aufstechen [1] — Aufstechen (Punktion), Öffnung neuentstandener oder natürlicher Höhlen des Körpers mittels stechender Instrumente (Messer, Lanzette, Trokar), um angesammelte Flüssigkeiten zu entfernen …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Aufstechen [2] — Aufstechen, in der Kupferstecherkunst die neue Bearbeitung (Retouche) durch den Druck abgenutzter Platten zur Gewinnung kräftigerer Abdrücke. Da der Retoucheur die ursprünglichen Striche mit dem Grabstichel nicht mehr genau nachziehen kann,… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Aufstechen — Aufstechen, s. Punktion …   Kleines Konversations-Lexikon

  • aufstechen — V. (Oberstufe) etw. durch Einstich öffnen Beispiel: Jemand hat ihm in der Nacht die Reifen mit einem Messer aufgestochen, sodass er mit dem Bus zur Arbeit fahren musste …   Extremes Deutsch

  • aufstechen — auf|ste|chen [ au̮fʃtɛçn̩], sticht auf, stach auf, aufgestochen <tr.; hat: durch Stechen öffnen: eine Blase aufstechen. Syn.: ↑ aufschneiden. * * * auf||ste|chen 〈V. tr. 249; hat〉 durch Stich öffnen (Brandblase) ● Erde aufstechen durch… …   Universal-Lexikon

  • aufstechen — auf·ste·chen (hat) [Vt] etwas aufstechen etwas öffnen, indem man hineinsticht …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • aufstechen — auf|ste|chen …   Die deutsche Rechtschreibung

  • Blase — Pustula (fachsprachlich); Luftblase; Eiterbläschen; Pickel; Wimmerl (bayr., österr.) (umgangssprachlich); Brandblase; Hautblase; Pustel * * * Bla|se [ bla:zə], die; , n: 1 …   Universal-Lexikon

  • 3D-Stil — Illustration einiger Begriffe anhand eines Panels von Seen mit Bodé Character Das Graffiti Writing hat ein vielfältiges Sprach und Technikrepertoire entwickelt. Obwohl die meisten Writer mit dem Jargon vertraut sind, bezeichnen sich viele… …   Deutsch Wikipedia

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