Taumeln

Taumeln

Taumeln, verb. regul. neutr. mit dem Hülfsworte haben, und wenn der Ort ausgedruckt wird, mit seyn, im Gehen mit schwerem Kopfe hin und her wanken, als wenn man fallen wollte, dergleichen in einem hohen Grade Trunkene, vom Schwindel befallene u.s.f. zu thun pflegen. Daß sie taumelten und wanketen wie ein Trunkener, Ps. 107, 27. Taumelnd gehen. Zur Thür hinaus taumeln. Zur Erde taumeln; er ist zur Erde getaumelt. Das arme Kind bekam eine Maulschelle, daß es taumelte. Ingleichen figürlich, ohne Bewußtseyn und deutliche Begriffe handeln. Ein leichtsinniger junger Mensch, der noch in den Lüsten herum taumelt, Weiße. Nach einer andern, obgleich ein wenig hart scheinenden Figur, auch von der heftigen Bewegung lebloser Dinge.


Gewässer taumeln jetzt in Strömen von den Höhen,

Dusch.


So auch das Taumeln.

Anm. Im Nieders. tümeln, im Engl. tumble, im Schwed. tumla. Die Endsylbe -eln ist ein Zeichen eines Iterativi oder auch eines Diminutivi, und oft beydes zugleich. Es scheinet daher, daß dieses Wort mit dem Französ. tomber, dem Italien. tomare, tomolare, tombolare, fallen, verwandt ist. Im Angels. ist tumban, springen, tanzen. S. auch Tummeln. In den niedrigen Sprecharten ist für taumeln auch torkeln üblich, welches aber eigentlich einen noch stärkern Grad des Taumels bezeichnet.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

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  • Taumeln — als Bewegung Das Taumeln eines physikalischen Körpers ist eine scheinbar unregelmäßige oder unkontrollierbare Bewegung, die mit Drehungen und Änderungen von Achsenlagen verbunden ist. Zum Taumeln von Achsen siehe Rotationsbewegung und Achsfehler …   Deutsch Wikipedia

  • taumeln — »benommen schwanken«: Das auf das dt. Sprachgebiet beschränkte Verb mhd. tūmeln, ahd. tūmilōn ist eine Iterativbildung zu dem im Nhd. untergegangenen Verb mhd. tūmen, ahd. tūmōn »sich im Kreise drehen, schwanken«, das zu der Wortgruppe von… …   Das Herkunftswörterbuch

  • taumeln — Vsw std. (8. Jh.), mhd. tūmeln, ahd. tūmilōn Stammwort. Intensivbildung zu mhd. tūmen, ahd. tūmōn sich drehen ; eine Nebenform der l Bildung in tummeln. Das Wort gehört zu der schlecht abgrenzbaren Sippe von ai. dhūnóti schüttelt, erschüttert ,… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • taumeln — V. (Aufbaustufe) sich schwankend bewegen, wanken Synonyme: schwanken, torkeln (ugs.), wackeln (ugs.) Beispiele: Er hat vor Müdigkeit getaumelt. Der Betrunkene ist auf der Straße getaumelt …   Extremes Deutsch

  • taumeln — schwanken; torkeln; trudeln; hampeln; wanken * * * tau|meln [ tau̮ml̩n]: a) <itr.; hat/ist> unsicher hin und her schwanken [und zu fallen drohen]: er taumelt vor Müdigkeit; das Flugzeug begann zu taumeln. Syn.: ↑ wackeln …   Universal-Lexikon

  • taumeln — sich hin und herbewegen, schaukeln, schlenkern, schlingern, schwanken, wanken, zittern; (ugs.): torkeln, wackeln; (nordd. salopp): schwiemeln; (landsch.): schwirbeln. * * * taumeln:1.⇨schwindlig(3)–2.⇨schwanken(1) taumeln→schwanken …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • taumeln — tau·meln; taumelte, ist / hat getaumelt; [Vi] 1 (hat / ist) sich im Stehen von einer Seite zur anderen bewegen (und dabei fast umfallen) ≈ schwanken, torkeln 2 irgendwohin taumeln (ist) schwankend irgendwohin gehen ≈ wanken …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • Taumeln — 1. Wenn man nicht taumeln will, muss man nicht trinken. *2. Er taumelt mit den Beinen. Engl.: He makes indentures with his legs. (Bohn II, 63.) …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Taumeln (Fertigungsverfahren) — Taumeln (teilweise auch als Radialnieten bezeichnet) ist ein Kaltumformverfahren, bei dem die Umformkraft nur auf eine Teilfläche des Werkstückes wirkt. Durch eine taumelnde Bewegung des oberen Gesenks an einem rotationssymmetrischen Werkstück… …   Deutsch Wikipedia

  • taumeln — tau|meln ; ich taum[e]le …   Die deutsche Rechtschreibung

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