Theuerung, die

Theuerung, die

Die Theuerung, plur. die -en, von dem veralteten Zeitworte theuern, theuer machen, welches noch in vertheuern üblich ist, oder vielmehr unmittelbar von theuer und der Ableitungssylbe -ing oder -ung. Es ist nur in der vierten Bedeutung des Beywortes üblich. 1. Der Zustand, da eine Waare theuer ist, d.i. in einem hohen Preise bezahlt wird, welches von ihrer Seltenheit herrühret. Die Theuerung einer Waare. Im Oberdeutschen die Theuere. Am üblichsten ist es, 2, in engerer Bedeutung, den Zustand und den Zeitpunct zu bezeichnen, da die nothwendigsten Lebensmittel, und besonders das Getreide und Brot, wegen ihrer Seltenheit in einem drückenden hohen Preise stehen; im Oberdeutschen gleichfalls die Theure. Eine Theurung machen, verursachen. In der Theurung, zu der Zeit, wenn u.s.f. Die Dürre macht selten, überflüssiger Regen aber allezeit Theuerung. Der höchste Grad der Theurung ist die Hungersnoth.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

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  • Theuerung — Theuerung, das Mißverhältniß. welches dadurch entsteht, daß der Preis die Hervorbringungskosten eines Gegenstandes (der Wolle, des Tuches, der Leinwand, der Seidenwaaren, des Holzes, des Öls etc.) im weitesten Sinne unverhältnißmäßig u. bei… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Theuerung — 1. Auf Theuerung folgt Ueberfluss. Frz.: Cherté foisonne. (Cahier, 331.) 2. Alle thier vnd vöglein seind so weiss, sie ruhen ein stündlein auff die speiss. – Lehmann, 303, 15. Frz.: Souvent les bêtes montrent à vivre aux hommes. (Leroux, I, 94.)… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Theuere, die — * Die Theuere oder Theure, plur. die n. 1. Der Zustand, da ein Ding theuer ist, doch nur in der vierten Bedeutung dieses Wortes, und ohne Plural. Thiu Diuri, Ottfr. Die Theure einer Waare. Im Hochdeutschen ist es veraltet, oder wird doch daselbst …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Getreide — (Getraide, ein deutsches, von tragen stammendes, im Althochdeutschen getragidi u. im Mittelhochdeutschen getregede lautendes Wort, welches zunächst bedeutet was man trägt, wie Kleidung, Gepäck u. überhaupt bewegliches Gut; dann insbes. was der… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Deutschland [4] — Deutschland (Gesch.). I. Älteste Geschichte bis zur Völkerwanderung. Die ersten historischen Nachrichten, die wir über germanische Völkerschaften besitzen, rühren von Cäsar her, später berichtet Plinius über dieselben. Beider Angaben sind aber… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Brod [1] — Brod, 1) Gebäck aus mehligen Substanzen, besonders aus Getreidemehl, gewöhnlich ohne weitere Zuthaten. I. Das B. besteht aus Krume, einer schwammigen, elastischen, mehr od. weniger weißen, überall mit größeren u. kleineren Löchern durchwebten,… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Frankreich [3] — Frankreich (Gesch.). I. Vom Anfang der geschichtlichen Zeit bis zum Ende der römischen Herrschaft, 486 v. Chr. Die ersten Bewohner des heutigen F s waren Celten (s.d.), von den Römern Gallier genannt; nur einzelne Theile des Landes wurden zu der… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Schweden [2] — Schweden (Gesch.). S. war unter den Alten den Griechen gar nicht bekannt; die Römer hatten erst in der Kaiserzeit einige Kunde von Land u. Leuten, sie hielten das Land für eine Insel, welche schon Plinius Scandia od. Scandinavia nennt u. von den… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Spanien [3] — Spanien (Gesch.). I. Vorgeschichtliche Zeit. Die Pyrenäische Halbinsel war den Griechen lange unbekannt; als man Kunde von dem Lande erhalten hatte, hieß der östliche Theil Iberia, der südöstliche od. südwestliche Theil jenseit der Säulen… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Kulturgeschichte der Kartoffel (Luxemburg) — Einer gängigen Darstellung nach sollen die ersten Kartoffeln um 1720 unter Kaiser Karl VI. den Weg nach Luxemburg, das damals als Herzogtum Luxemburg Teil der Österreichischen Niederlande war, gefunden haben. Ihre Verbreitung sei aber an der… …   Deutsch Wikipedia

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