Verthun

Verthun

Verthun, verb. irreg. act. S. Thun. 1. * Verderben, ingleichen unglücklich machen, eine alte Bedeutung. Das du den Sunder niht vertuost Winsbeck. Im Angels. forduon. Im Hochdeutschen ist es veraltet, außer daß es noch in einigen Provinzen, z.B. in Meißen, gehöret wird. Kommst du mir noch mit dem dummen Bauer Kerl? Du weißt ja, daß er so gut als verthan ist, Weiße, so gut als verloren. 2. Ohne Noth und auf eine unnütze Art verwenden, wo es einen etwas geringern Grad als verschwenden bedeutet. Viel Geld verthun, durchbringen. Sein Vermögen verthun. Große Summen mit Bauen verthun. Es verthut jemand viel, wenn er viel Geld ohne Noth ausgiebt. S. Verthulich. 3. Im weitesten Verstande und am häufigsten im gemeinen Leben, verbrauchen überhaupt. Der Kramer hat mehr Waare, als er verthun, absetzen, kann. Die Mäurer haben allen Kalk, die Zimmerleute alles Holz verthan, verarbeitet. Besonders von dem Gelde. Viel Geld verthun, ausgeben, ohne zu bestimmen, ob es auf eine unnütze oder nützliche Art geschehe.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Verthun — 1. Alles verthan vor seinem End macht ein richtig Testament. – Lehmann, II, 33, 25; Braun, I, 4410. 2. Heut alles verthan vnd frey geprast, darnach gehungert vnd gefast, ist aller schlemmer art vnd sitt, dauon man sie kan bringen nit. – Henisch,… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Ding — 1. Acht Dinge bringen in die Wirthschaft Weh: Theater, Putzsucht, Ball und Thee, Cigarren, Pfeife, Bierglas und Kaffee. 2. Acht Dinge haben von Natur Feindschaft gegeneinander: der Bauer und der Wolf, Katze und Maus, Habicht und Taube, Storch und …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Geld — 1. Ach, nun fällt mi all mîn klên Geld bî. (Brandenburg.) Ein Ausruf, der häufig erfolgt, wenn jemand durch irgendeinen Umstand an etwas erinnert wird, was er hätte thun sollen, aber bisher zu thun vergessen hat. 2. All wîr1 Geld, dat et Wîf nig… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Viel — 1. All ste vööl is ongesond. (Kleve.) – Firmenich, I, 381, 8; für Holstein: Schütze, IV, 297; hochdeutsch bei Latendorf II, 5; Eyering, I, 27. 2. Allto vîl is ungesund. – Schambach, I, 240. Lat.: Quod nimium est, fugito. (Cato.) (Philippi, II,… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Dāzu — und Dazū, adv. demonstrat. relat. für zu diesem, zu dieser, zu diesem, zu demselben, zu derselben, zu demselben. Es ist, 1. Ein Demonstrativum, welches den Ton auf der ersten Sylbe hat, und bedeutet, 1) eine Bewegung nach oder zu einer Sache,… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Gehen — Gehen, verb. irreg. ich gehe, du gehst, er geht; Imperf. ich ging; Mittelw. gegangen; Imperat. gehe oder geh. Es ist ein Neutrum, welches alle Mahl, den Fall ausgenommen, wenn es ein Reciprocum ist, das Hülfswort seyn erfordert, und überhaupt den …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Gelb, das — Das Gêlb, des es, plur. von mehrern Summen, die er. 1) Gemünztes Metall, so fern es das Maß des Werthes der Dinge im Handel und Wandel ist; ingleichen eine unbestimmte Quantität dieses Metalles. Geld münzen, prägen, schlagen. Schlechtes Geld,… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Locker — Locker, er, ste, adj. et adv. welches in einer doppelten Hauptbedeutung üblich ist. 1. Im Gegensatze dessen was fest ist, nicht fest sitzend, leicht hin und her beweglich; im gemeinen Leben lose, und im verächtlichen Verstande liederlich, welche… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Quackeln — † Quackeln, verb. reg. neutr. welches das Hülfswort haben zu sich nimmt, aber gleichfalls nur in der niedrigen Sprecharten, besonders Nieder Deutschlandes, vorkommt. 1) Wackeln, hin und her bewegen und beweget werden; Schwed. hveka, Engl. to… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Quas, der — Der Quas, des es, plur. inus. ein nur noch im Nieders. übliches Wort, welches ursprünglich ein Gastmahl, einen Schmaus bedeutet, aber nur noch im verächtlichen Verstande für Fraß gebraucht wird, so wohl eine überflüssige Mahlzeit, als auch ein… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”