Besudeln

Besudeln

Besudeln, verb. reg. act. beschmutzen, schmutzig machen. Die Kleider besudeln. Sich besudeln. Ingleichen figürlich. Seine Hände mit unschuldigem Blute besudeln. Seinen Wandel mit Lastern besudeln. Daher die Besudelung.

Anm. Die älteste Form dieses Wortes ist bisauljan; denn so lautet es bey dem Ulphilas. Die Franken sagten kisalon, die Angelsachsen sylian, die Schwäbischen Dichter versalen; alles von dem alten salo, welches schwarz, in andern Mundarten aber auch schmutzig bedeutet. Mit besudeln kommen denn auch das Nieders. besölen, besolgen, besülchen, besulwen, besulvern, das Meißnische besülen, das Engl. to soil, das Schwed. söla, das Italiän. sogliare, und das Franz. fouiller überein. Woher die Oberdeutschen das d in der Mitte dieses Wortes haben, ist noch ungewiß. In der 1523 zu Basel heraus gekommenen Ausgabe des neuen Testamentes Lutheri wird besudeln unter die unbekannten Wörter gesetzt, und durch verunreinigen, bestecken erkläret. Übrigens ist dieses Wort, so wie beschmutzen, ein anständiger Ausdruck einer an sich unangenehmen Sache. Die gemeinen Mundarten haben eine Menge anderer, oft weit niedrigerer Ausdrücke, dergleichen das Nieders. toslijen, beflijen, torakken, begeistern, bemaken, beseen, besmullen, besmuddern, beklakken, berakeln, gaddern, begaddern, das Oberdeutsche bekoseln, beschedern, motzen, u.s.f. sind.


http://www.zeno.org/Adelung-1793. 1793–1801.

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  • besudeln — V. (Oberstufe) etw. unabsichtlich schmutzig machen Synonyme: beflecken, bekleckern, beschmutzen, verschmutzen Beispiele: Er zog seine schlammigen Stiefel aus, um den Fußboden nicht zu besudeln. Das Kleinkind wollte selber essen und besudelte sich …   Extremes Deutsch

  • besudeln — a) beflecken, bekleckern, beschmieren, beschmutzen, verschmutzen; (geh.): verunreinigen; (ugs.): eindrecken, eindreckern; (salopp): versauen. b) entehren, entweihen, schänden. * * * besudeln: I.besudeln:1.⇨beschmutzen(I,2)–2.⇨beschreiben(2)–3 …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • besudeln — be·su̲·deln; besudelte, hat besudelt; [Vt] meist pej; 1 jemanden / etwas / sich (mit etwas) besudeln jemanden / etwas / sich meist mit einer Flüssigkeit schmutzig machen ≈ beschmutzen 2 etwas besudeln geschr; die Ehre oder den Ruf von jemandem… …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • besudeln — beklecksen; bespritzen; verunstalten; beflecken; beschmutzen * * * be|su|deln 〈V. tr.; hat〉 beflecken, beschmutzen, verunreinigen ● mit Blut, Schmutz besudelt; seine oder jmds. Ehre, guten Namen, Ruf besudeln 〈fig.〉 [→ sudeln] * * * be|su|deln… …   Universal-Lexikon

  • besudeln — sudeln: In »sudeln« sind zwei gleich lautende frühnhd. Verben zusammengefallen. Das erste ist mit ↑ sieden verwandt und gehört zu dessen Verbalsubstantiv Sud »das Sieden; siedende Flüssigkeit« (mhd. sut, heute nur mdal. und in Zusammensetzungen… …   Das Herkunftswörterbuch

  • besudeln — be|su|deln …   Die deutsche Rechtschreibung

  • Besudeln — Wer sich oft (täglich) besudelt, muss sich oft (täglich) waschen. [Zusätze und Ergänzungen] Dän.: Hvo ofte befulder sig skal ofte toe sig. (Prov. dan., 59.) …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Jemanden mit Kot bewerfen \(oder: besudeln\) —   Wer jemanden mit Kot bewirft oder besudelt, verleumdet ihn in übelster Weise: Es war schon widerwärtig, wie man den einst gefeierten Mann jetzt mit Kot bewarf …   Universal-Lexikon

  • sula- — *sula , *sulaz, *sulwa , *sulwaz? germ., Adjektiv: nhd. schmutzig, dunkel; ne. dirty, dark (Adjektiv); Rekontruktionsbasis: got., ae., afries., as., ahd.; Hinweis: s. *salwa ; Etymologie …   Germanisches Wörterbuch

  • bismeitan — *bismeitan germ., stark. Verb: nhd. bestreichen, beschmeißen, beschmieren, besudeln; ne. smear; Rekontruktionsbasis: got., ae., afries., as., ahd.; Etymologie: s. *bi, *smeitan; Weiterleben …   Germanisches Wörterbuch

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